DRAGONSCLAW - Über große Distanzen


Dieses Interview ist mehr oder weniger zufällig entstanden. Den Giles kannte ich nur als Warlord Sänger auf dem Keep It True. Ich hatte keine Ahnung, dass er jetzt eine Freundin in Deutschland hatte, hierhin ausgewandert ist und noch eine andere Band hat. All das habe ich über Facebook-Freunde erfahren. Als das Warlord-Interview auf CROSSFIRE online war, bekam ich eine Mail mit dem Hinweis auf Dragonsclaw, der eigentlichen Band von Warlords derzeitigem Liveshouter. Ich bekam das neue Album zum Reinhören und Reviewen. Und als ich Giles auf dem U.D.O.-Konzert in Bochum sogar zufällig persönlich traf, haben wir ein Interview vereinbart. Und hier ist es!

DRAGONSCLAWDaniel: Hi Giles! Erzähl uns doch zunächst etwas über die Gründung, den Werdegang und die Veröffentlichungen von Dragonsclaw!

Giles: Klar! Wir gründeten uns 2010. Ein Freund von Ben und mir brachte uns beide mit der Band in Kontakt. Wir haben dann angefangen, an ein paar Demosongs zu arbeiten, um zu sehen, was dabei herauskommt. Und es sind so viele Songs entstanden, dass sie locker für ein Album gereicht haben. Wir haben uns daher entschlossen, kein Demo oder eine EP zu machen, sondern sofort an einem Album zu arbeiten. Ich denke, dass das auch die beste Idee war und dass wir so sehr viel Zeit gespart haben. Nachdem wir sehr viele gute Kritiken für unser Debüt „Prophecy“ bekommen hatten, haben wir direkt mit dem Songwriting für das zweite Album begonnen. Womit wir beim Jetzt angekommen wären… Unser zweites Album „Judgement Day“ ist soeben erschienen.

Daniel: Welche Bands haben Euch hauptsächlich beeinflusst?

Giles: Für mich persönlich waren das vor allem Iron Maiden, Rainbow, Scorpions, Dokken, Judas Priest usw.

Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Geht es dabei mehr um die typischen Klischees, oder steckt auch eine bestimmte Kernaussage dahinter?

Giles: Ich würde nicht unbedingt von einer bestimmten Botschaft oder so sprechen, aber hoffentlich auch nicht von allzu viele Klischees. Hauptsächlich geht es um Horrorgeschichten, Erfahrungen im wahren Leben und Kriegsgeschichte.

Daniel: Bei Metal Archives habe ich etwas von drei “Singles” gelesen, auf denen jeweils immer nur ein Song vertreten war. Gab es die auch auf CD oder CD-R? Oder waren das nur MP3-Dateien, die online hochgeladen wurden? Und wenn ja: Worin bestand dann nun der Sinn dieser “Veröffentlichungen”?

Giles: Das waren MP3-Dateien. Digitale Musik ist die Zukunft und iTunes ist ein großer Teil der heutigen Zeit. Diese Singles hatten hauptsächlich den Zweck zu erfüllen, unser neues Album zu promoten.

DRAGONSCLAWDaniel: Eure letzte Single “Battle Cry” ist ein Tribute an Mark Reale von Riot (R.I.P.!). Hast Du persönlich mit ihm Kontakt gehabt? Oder bist Du einfach nur ein großer Riot Fan?

Giles: Ich bin ein großer Riot Fan. Ich stand zwar mit Mark in Kontakt, aber nur über das Internet, allerdings war das auch schon lange, bevor er gestorben ist.

Daniel: Alle drei Singletracks sind auch auf dem neuen Album “Judgement Day” enthalten. Ist es Euch wichtig, dass alle Songs es auf das Album geschafft haben, so dass Eure Fans nicht nach unveröffentlichtem Zeug suchen müssen?

Giles: Die gibt es alle bei iTunes, für die, die es interessiert. Ich stehe nicht wirklich auf limitiertes Zeug und Raritäten. Wenn Du Songs schreibst, dann willst Du ja auch, dass die Leute sie hören! Unsere CDs gibt es bei Killer Metal Records. Sie machen einen sehr guten Job bei dem Vertrieb des Albums.

Daniel: Spielt Ihr auch live? Und gibt es Pläne für Auftritte in Deutschland in naher Zukunft?

Giles: Es wird keine Auftritte von uns geben, solange es keine guten Angebote gibt… Wir werden nicht draufzahlen, nur um auf der Bühne zu stehen!

Daniel: Ach ja, genau! Was Deutschland angeht: Du lebst ja jetzt in Gelsenkirchen. Probt Ihr jetzt überhaupt noch? Und wie hälst Du den Kontakt zu Dragonsclaw aufrecht? Ich meine, die anderen Jungs wohnen ja immer noch in Australien oder nicht?

Giles: Ja, aber das Internet macht vieles leichter. Selbst, als ich noch in Australien lebte, war die Distanz groß und der Kontakt trotzdem da.

Daniel: Wie kommt es überhaupt, dass Du jetzt in Deutschland lebst? Und wie ist das Leben hier so für Dich? Ist das Leben komplett anders als in Australien? Und kannst Du auch schon ein bisschen Deutsch?

Giles: Ich tue mein bestes, um Deutsch zu lernen. Ich tourte hier mit Warlord im Frühjahr 2013 und habe mich dann entschlossen, diesen Schritt zu tun. Es ist hier komplett anders, aber ich genieße die Zeit hier sehr!

Daniel: Lass uns mal ein bisschen in Deiner musikalischen Vergangenheit wühlen, OK? Es gibt eine Heavy Metal Band namens Doomed Beast, die sich 2008 gründete und ein Demo und eine Split-7“ mit Johnny Touch veröffentlicht hat. Was war das für ein Projekt? Kannst Du uns etwas darüber erzählen?

Giles: Das war ein Demo, das als 7” EP veröffentlicht wurde. Ich hatte damit eigentlich gar nicht viel zu tun. Es wurde nur mal im Proberaum mitgeschnitten.

DRAGONSCLAWDaniel: Eine größere Sache war dagegen die Europatour mit Warlord im April 2013. Ich habe Euch auf dem Keep It True gesehen und war begeistert! Wie waren Deine Eindrücke von diesem Auftritt?

Giles: Es gab leider viele Soundprobleme auf der Bühne. Aber trotzdem war es eine tolle Erfahrung!

Daniel: Wie bist Du überhaupt mit Warlord in Kontakt gekommen? Immerhin sind Warlord Amerikaner und Du Australier…

Giles: Durch das Internet…

Daniel: Hast Du denn noch Zukunftspläne mit Warlord, oder war das nur eine einmalige Angelegenheit?

Giles: Das hängt ganz von Bill Tsamis ab. Mir hat die Zusammenarbeit mit ihm sehr viel Spaß gemacht und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn es noch mal dazu käme!

Daniel: OK, welche Zukunftspläne hast Du den noch mit Dragonsclaw?

Giles: Ein gutes drittes Album schreiben und hoffentlich mal in Deutschland und Europa live spielen. Aber wie gesagt: Es kommt halt alles darauf an, wie man an die Sache herangeht.

Daniel: OK, Giles! Die letzten Worte gehören Dir!

Giles: Danke für Deine Unterstützung und Dein Interesse an Dragonsclaw! Ich wünsche Dir alles Gute!

http://www.dragonsclawband.com/
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Autor: Daniel Müller