MAD MAX - Aller guten Dinge sind Drei


Es ist der dritte Frühling der Münsteraner Melodic-Rocker Mad Max, deren Geschichte bis in die frühen 80er-Jahre zurückreicht. Seit geraumer Zeit haben sie ein neues Label, zwei fette Alben in zwei Jahren und jede Menge Live-Action. Man hat die christlichen Lyrics an die Seite gelegt und baut ein neues / altes Image auf. Grund genug dem Fronter Michael Voss auf den Zahn zu fühlen. Der war allerdings mit einer Produktion beschäftigt, so dass Gitarrist Jürgen Breforth in die Bresche sprang. Da musste ich lediglich die eine oder andere Frage umformulieren. Wohlan!

MAD MAXSteve: Hallo Jürgen. Lange nicht gesprochen. Ich hoffe es geht Dir gut. Wir haben zwar schon das eine oder andere Mal getroffen, aber niemals im Zusammenhang mit Mad Max. Kannst du mir die signifikantesten Stationen der Band nennen?

Jürgen: Mad Max wurden Anfang der 80er-Jahre von mir in Münster gegründet. Aber erst mit dem Einstieg (des damals 17-jährigen) Michael Voss als Sänger ging es richtig ab und wir veröffentlichten auf Roadrunner Records unser erstes weltweites Album mit dem Titel „Rolling Thunder“. Ende 1989 löste sich die Band dann erstmal auf und Michael Voss gründete Casanova. Richtig weiter ging es dann mit Mad Max eigentlich erst 2006 mit dem „Night Of White Rock“-Album. „Another Night Of Passion“ war dann das erste Album für Steamhammer/SPV, wo wir uns einfach perfekt aufgehoben fühlen.

Steve: Jetzt nun zum dritten Mal das Line-Up von 1985. Folglich müsst Ihr stets eine kleine Familie gewesen sein. Nie größere Dispute oder Rangeleien, die länger anhielten? Warum ging Axel denn zwei mal und warum landet er trotzdem immer wieder in euren Armen?

Jürgen: Axel, Roland, Michael und ich haben eigentlich nie den Kontakt zueinander verloren. Mad Max ist sozusagen unser Baby, wie du schon sagst, wirklich eine "Family Of Rock". Axel tat sich mit den christlichen Texten der Alben „Night Of White Rock“ und „White Sands“ von Anfang an schwer. Und er hat ja auch noch ein zweites Baby namens Jaded Heart. Olly Hahn von Steamhammer/SPV wollte aber auf jeden Fall die Originalbesetzung der „Night Of Passion“ von 1987. Wir wissen, dass dies auch weltweit der Wunsch der Fans ist und sind glücklich, noch eine der ganz wenigen Bands der 80’s zu sein, die noch in Originalbesetzung zusammen sind.

Steve: Hattet Ihr das Bedürfnis heuer mit dem aktuellen Werk mehr Dampf zu machen, und härter zu klingen als gewöhnlich, oder waren die Songs ein rein natürlicher Prozess?

Jürgen: Wir hatten uns schon beim Songwriting vorgenommen, dass das "Interceptor" Album tierisch rocken sollte! Schon auf den beiden Touren mit Axel Rudi Pell hatten wir tolle Ideen gesammelt und eine tierische Energie in der Band entwickelt. Diese Energie wollten wir unbedingt auf das neue Album bringen. Alle sollten hören, dass wir es noch so richtig krachen lassen...nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem Album. Mit „Five Minute Warning“ gibt es eine Powerballade, die wir in Nashville mit der amerikanischen Songwriterin Van Preston komponiert haben. Der Rest ist Vollgas!!!!!!!!

Steve: Was ist aus dem Konzept des White-Rock geworden?

Jürgen: „Another Night Of Passion“ und „Interceptor“ knüpfen bewusst an der 1987er „Night Of Passion“-Phase an. Daher wollten wir hier keine "Mischung" mit Anleihen aus der White Rock-Phase. Bei bestimmten Anlässen spielen wir natürlich noch Songs von „Night Of White Rock“ und „White Sands“

MAD MAXSteve: Ihr habt Euch diesmal für ein ausgefallenes Cover-Artwork entschieden. Die Story dahinter ist?

Jürgen: Auf das Cover sind wir total stolz und haben dafür auch irre viel Lob bekommen. Das Cover ist von Thomas Ewerhard, der auch schon unter anderem Alben von Avantasia und Edguy mit seiner Kunst veredelt hat. „Interceptor“ ist der Kultwagen von Mel Gibson aus dem allerersten Mad Max Film. Diesmal haben wir ganz bewusst den Bezug zu den Mad Max Filmen gewählt. Den Look des Covers werden wir live auch für unsere Bühnendekoration verwenden. Das wird ein Knaller!

Steve: Wie läuft die Tour? Schon was übergeiles erlebt?

Jürgen: Die Tour mit Vengeance mussten wir leider verschieben. Ich hatte im letzten Jahr eine Netzhautablösung auf dem linken Auge und musste jetzt noch einmal operiert werden. Leider ließ sich diese Operation nicht verschieben. Es hat alles gut geklappt mit der OP, und bald bin ich wieder voll einsatzbereit!

Steve: Kannst Du ein paar Worte zum "Official Bootleg - Live In Berlin" sagen, das nicht jeden erreicht hat?

Jürgen: Das Bootleg war ursprünglich wirklich nur dafür gedacht, es bei Konzerten zu verteilen oder es als Präsent zu Tour-Shirts dazuzugeben. Wir hätten nie gedacht, dass so viele Fans daran interessiert sein würden. Den Bootleg kann man aber auf gar keinen Fall als reguläre CD verkaufen, dazu ist die Qualität einfach nicht gut genug. Wir werden immer wieder nach einem Mad Max Live Album gefragt (was es tatsächlich noch nicht gibt). Also werden wir uns in naher Zukunft mit diesem Thema beschäftigen!

Steve: Was war der schwierigste logistische Aspekt zu "Here We Are" mit allen seinen Gästen?

Jürgen: „Here We Are“ sollte in erster Linie ein Geschenk an die Fans sein. Michael Voss hat weltweit einfach unglaublich gute Kontakte. Daher war es eigentlich recht einfach, unsere "Lieblingsgäste" wie zum Beispiel Michael Schenker, Oz Fox oder Axel Rudi Pell zu gewinnen. Wir sind sehr stolz auf das Album. Es war einfach eine tolle Erfahrung, so was einmal in der Mad Max Band History zu machen.

Steve: Wie steht ihr zu der Zusammenarbeit von Michael mit Michael Schenker?

Jürgen: Die Zusammenarbeit von Michael Voss mit Michael Schenker ist natürlich auch für Mad Max eine großartige Sache. Darüber hinaus natürlich eine große Wertschätzung für Michaels Gesangskünste. Michael Schenker hat in seiner Karriere mit den besten Rocksängern überhaupt zusammengearbeitet. Teil dieser unglaublichen History zu sein, ist einfach eine Wahnsinnsehre. Da sind wir auch als Band wahnsinnig stolz auf "unseren" Michael Voss!

Steve: Zukunftspläne?

Jürgen: Ein für uns unglaubliches Highlight in 2014 wird unsere Show beim legendären Bang Your Head Festival sein! Wir freuen uns riesig, dabei sein zu dürfen.

http://www.madmaxofficial.de

 



Autor: Steve Burdelak