DAS SCHEIT - SO FAR FROM GOD-SO CLOSE TO YOU


Label:TWILIGHT ZONE
Jahr:2008
Running Time:49:10
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich muss zugeben, dass mir Das Scheit bisher gänzlich unbekannt waren, somit kann ich leider keine Vergleiche zu früheren Werken ziehen, denn mit „So Far From God – So Close To You“ liegt nun schon die vierte CD der Hessen vor. Mir tönt düsterer Gitarrenmetal entgegen, der sehr eingängig ist und ab und an mit ein paar Elektroparts aufgepeppt wird. Auch der Gesang von Sänger Clint passt hervorragend zur Musik und er schafft es mit seiner Stimme, mal rau, mal verzweifelt, immer die richtige Stimmung der Songs hervorzuheben. Gerade bei der Thematik die von Das Scheit behandelt wird ist dies ein wichtiger Kritikpunkt. Die Band hat „So Far From God – So Close To You“ als Konzeptalbum erstellt und durchläuft in den 13 Songs musikalisch die fünf Stufen der Trauer einer verlassenen Person. Es geht mit „Epilog“ als Intro los und schon hämmert sich der Titelsong „So Far From God...“ in die Gehörgänge. Mit „Come Undone“ geht es dann etwas ruhiger aber trotzdem eindringlich weiter. Nun kommt mit „No One“ die erste Coverversion der CD. Das Original stammt von den Rappern des Rödelheim Hartreim Projekt und gefiel mir schon damals überhaupt nicht. Durch die Veränderungen die Das Scheit vorgenommen haben ist er zwar mittlerweile hörbar, aber haut mich nicht wirklich vom Hocker und Rap gehört nicht zu Clints gesanglichen Stärken. Trotzdem mutig einen Song aus dem Genre zu covern. Rockig geht es mit „Hollow“ und „December Sky“ weiter bevor mit „Snow White Hell“ ein Song folgt, bei dem erstmalig doch mehr Elektronik durchklingt aber was überhaupt nicht störend ist. Mit „Someone Will Listen“ hat man dann auch den Balladenbereich abgedeckt und rockt danach fröhlich weiter. Bevor mit „.. So Close To You“ dann das zweite Titelstück folgt kommt man in den Genuss der zweiten Coverversion des Albums. „Because The Night“ im Original von Bruce Springsteen und Patti Smith Ende der 70er veröffentlicht zeigt sich moderner aber nicht weniger zum Mitsingen geeignet. Zudem hat man hier Unterstützung aus der Szene mit Jape Perätalo von To Die For und Michelle Darkness (!?) von End Of Green. Zum Ausklang folgt dann noch ein Prolog, dem Clint mit Sprechgesang noch die letzte Tiefe verleiht und so ein gebührender Abschluss des Albums wird. Endlich mal wieder eine deutsche Goth-Metal-Band die ihr Handwerk versteht, zwar nichts großartig innovativ Neues bietet aber durchaus aus einer Flut an Veröffentlichungen hervorsticht. Zwar kann ich den von der Promofirma angekündigten Industrial nicht finden aber das macht auch nichts. Schon alleine, dass man komplett auf den klischeehaften Frauengesang und jammernde Theatralik verzichtet ist schon einen Bonus wert. Für Musikfans von harmonischen aber trotzdem harten Gitarrenriffs und gutem, auf die Musik abgestimmten Gesang bieten Das Scheit genau die richtige Mischung an.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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