AYREON - THE THEORY OF EVERYTHING


Label:INSIDE OUT
Jahr:2013
Running Time:89:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hier kommt ein neuer Silberling von Ayreon und seinem Macher Arjen Anthony Lucassen namens „The Theory Of Everything“ angerollt. Oder noch besser, es sind gleich Zwei. Diese Doppel CD besteht aus zweiundvierzig betitelten Sektionen. Natürlich handelt es sich wieder um ein Konzeptalbum, doch die niederländische Einmann Oper befasst sich ausnahmsweise mal nicht mit Sci-Fi, Aliens und Zeitreisen. Diesmal wagt Lucassen sich an die realen Dinge im Leben. Lucassen erklärt dies so: „„Es geht um den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, wobei der Fokus auf den zwiespältigen Sehnsüchten der Charaktere und den Konsequenzen ihrer Leidenschaften liegt. Das ist keine Science-Fiction, sondern eine menschliche Story, die in einem wissenschaftlichen Kontext steht.“ Somit dürfte jedem klar sein, der Lucassen kennt, dass es sich auch hier um keine 08/15 Story handelt. Wiederholtes und genaueres Hinhören ist gefragt und genau das will er auch bezwecken. Zeitlose Musik erschaffen, die lange interessant bleibt. Doch nicht nur die Texte sind komplex ausgearbeitet, natürlich schwingt Lucassen auch die musikalische Fahne der Perfektion. Los geht es mit dem „Pologue: Blackboard“, der mit Meeresrauschen beginnt und nach einigen Sekunden ein Duett von Sara Squadrani von den Italienern Ancient Bards und JB von Grand Magus einleitet, was musikalisch nur von der Akkustikgitarre begleitet wird. Auch für dieses Projekt wurden erneut Gastmusiker ins Boot geholt. Dieses Mal sind Marko Hietala von Nightwish, Kamelots Tommy Karevik und Cristina Scabbia von Lacuna Coil mit an Bord. Außerdem konnte der Newcomer Michael Mills von den Australiern Toehider auf's Deck gelangen. Progressive Elemente mit einem Klangteppich aus Synths bedeckt, stehen bei „The Theory Of Everything“ ganz klar im Vordergrund. Auch Breaks, melodiöse Klaviermomente oder Flötenklänge, wie zum Beispiel bei , „Love And Envy“, „Inertia“, „The Rival's Dilemma“oder „Mirror Of Dreams“, verstärkt durch harmonischen und emotionalen Gesang, meist im Duett, schaffen eine zauberhafte Atmosphäre. Starke, bombastische Momente kommen jedoch nicht zu kurz. Was bei den beteiligten Stimmgewalten auch nur zu schade wäre. Davon kann man sich am Besten bei „The Gift“, „The Theory Of Everything Part 2“, „A Reason To Live“, „Transformation“, „Magnetism“ oder „The Argument 2“ überzeugen. Die Parts sind sowohl kraftvoll und verspielt, als auch melodiös und episch, teilweise sogar majestätisch kreiert. Zur musikalischen Unterstützung traten Rick Wakeman und Keith Emerson, bekannt für ihre gefeierten Keyboard-Heldentaten bei Yes und Emerson an. Ex-Genesis-Gitarrist Steve Hackett, sowie Vocals vom aktuellen Asia Gitarristen John Wetton, der bereits bei King Crimson und Uriah Heep zu hören war. Nicht fehlen durfte natürlich Drummer Ed Warby. Jordan Rudess von Dream Theater trug ein Keyboard Solo bei und Troy Donockley (Nightwish) spielte den irischen Dudelsack und die tiefen Flöten, die für ein ganz besonderes Flair sorgen. Ein Muss für jeden Ayreon Fan. Reinhören lohnt sich.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Denise Schokolowski


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