PAUL MCCARTNEY - LIVE KISSES


Label:EAGLE VISION
Jahr:2012
Running Time:127:00
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Die Idee von Paul McCartney, alte Klassiker aus seiner Kindheit und ganz frühen Jugend, mit einer Horde an bekannten Musikern, in leicht verfremdeter Fassung zu covern, ist nicht unbedingt neu. Aus dem berühmten Fundus des „American Songbook“ zu schöpfen, taten vor ihm bereits Stars wie Robbie Williams und Rod Stewart. Natürlich rede ich von Songs von Frank Sinatra bis Nat King Cole präsentiert in der Form von Fred Astaire und Oscar Perterson. Alle dreizehn Beiträge (außer „My Valentine“ – ein neuer Track des Barden), werden in jazziger Stimmung und leicht verändert wiedergegeben. Der Film gibt ein Mini-Konzert im kleinen Rahmen, in den Capitol Studios wieder, wo Paul seine Songs für das Album „Kisses On The Bottom“ eingespielt hat. Zwischen den dezenten Tracks gibt es die handelsüblichen Lobhudeleien aller Beteiligten, kleine Interviewsequenzen und einen kurzen Umriss der Studiogeschichte. Eigentlich ist Mister McCartney recht cool und erlaubt sich sogar Fehler wie auf „My Very Good Friend The Milkman“, als er den Ton nicht trifft. Leiderbin ich der Meinung, dass Paul sich mit diesen Liedern stimmlich übernimmt. Diese anspruchsvollen Stücke verlieren somit einen gewissen Charme, den ihre Original-Sänger ihnen eingehaucht haben. Paul McCartney hat leider nicht mehr die Kraft in der Stimme. Zumindest machen diese Aufnahmen den Eindruck. Das ist sehr schade, denn ich bin seit fast vierzig Jahren Fan dieses Musikers. Richtig glänzen kann man derweil mit der Aufmachung. Anstatt der regulären Verpackung ist es ein gebundenes Buch im DVD-Format, das ein Interview zwischen Paul und Elvis Costello, viele tolle Fotos und Informationen zu den musikalischen Beiträgen, enthält. Das kann sich sehen lassen. Ansonsten sollte man zumindest die hochkarätige Gästeliste erwähnen. Mit dabei unter anderem Stevie Wonder, Joe Walsh (Eagles), John Pizzarelli, John Clayton, Eric Clapton sowie die unvergleichliche Diana Krall am Piano. Gedreht wurde übrigens in schwarz/weiß, was eine besondere Note herbeiführt.

Der Bonusteil ist leider nicht so spannend. „My Valentine“, so der neue Paul McCartney-Titel, wird als Video-Clip in sechs verschiedenen Varianten gezeigt. Das coolste Teil ist natürlich der, in dem die Schauspielerin Natalie Portman und Actor Johnny Depp in Gebärdensprache den Text wiedergeben. Dazu steuert Johnny noch das Solo hinzu. Sehr schön und intensiv. Dann gibt es noch das unverzichtbare „Making-Of“ des Videos, Fotoshootings, sowie ein Interview. Für Fans ein absolutes Muss!

 

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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