Ich habe schon eine Menge von Herrn Lima gehört. Plakativer Poser, Musiker ohne Anspruch, blablabla. Warum etwas komplizieren wenn es auch einfach geht? So weit ich informiert bin, ist dieser vierte Release des Sängers/Gitarristen bereits als Eigenproduktion ins Land gezogen. Ich finde, dass Johnny Lima, Sohn portugiesischer Einwanderer in die Vereinigten Staaten von Amerika, einer der versiertesten Poser-Mucker seit Jahren ist. Er hat den grünen Daumen für wertvolle Evergreens und haucht einer endlich wieder aufkeimenden Musikszene cooles Leben ein. Ein bunter Paradiesvogel irgendwo zwischen Tuff, Pretty Boy Floyd, Slaughter und soften Mötley Crüe. Ich dachte, ich erlebe eine Wiedergeburt bei der ersten Rotation. Da blieb fast die ganze CD im Kleinhirn kleben, was natürlich nicht ohne triefende Klischees geht. Das aber ist mir so was von egal. Warum ist der gute Mann eigentlich ohne große Plattenfirma unterwegs? Pennen wieder alle? Ihr wollt Hits? Bitte schön. Ist der Opener "All I Wanna Do" noch ohne Orgasmus-Sound, explodiert "Wildflower" bereits im Refrain in ein großes Feuerwerk verschiedener Altmeister von Ratt bis Poison. "Hate To Love You" gönnt uns keine Pause und mit "I`m On Fire" kracht uns gleich der erste Überflieger und unvergessliche Summer-Hit um die Ohren, bei dem das Gros der alten Heroes bleich um die Nase werden würde. Die Power-Ballade "Somebody To Love" erinnert nicht nur an Enuff Z`nuff, sondern ist ein optimaler Love-Song mit melancholischem Charakter. Nächstes Paradestück und absoluter Gute-Laune-Party-Kracher zum mitgrölen beim Autofahren ist "Gimme Some Rock So I Can Roll". Da steppt der Bär. "Still Waiting For You" ist einer dieser stark an Slaughter angelehnten Midtempo Tracks mit melancholischem Klangkorsett und druckvollem Backing-Beat. Poser dieser Welt, ab in die Läden und Kaufen, Kaufen, Kaufen oder bei MySpace bestellen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht