Gitarrist Martin Kronlund lernte ich letztes Jahr auf dem United Forces Of Rock Festival kennen. Er hatte gerade für das neue Album der Kanadier White Wolf Gitarren eingespielt. Live überließ er das Feld lieber jemand anderem. Im Interview kam es zu dem Gespräch über Gypsy Rose und das neue Album, das mir jetzt vorliegt. David Reece, der in Deutschland durch die Zusammenarbeit mit Accept ("Eat The Heat" von 1989, Davis ersetzte Udo Dirkschneider) bekannt wurde und in den Poserkreisen weltweit die Unsterblichkeit mit der göttlichen Truppe Bangalore Choir ("On Target" von 1992) erlangte, konnte für "Another World" als Fronter ergattert werden. Und das ist gut so, denn der Sänger vom Debütwerk, Hakan Gustafsson, war der Hauptverursacher meiner schlechten Kritik im Jahr 2005. Die Band hat eine Menge am Songwriting und Komponieren gefeilt, denn wenn man die ersten drei rauen Knaller etwas außer Acht lässt, kann man sich hemmungslos an den weiteren neun Beiträgen ergötzen. Die Band ist natürlich im 80er-Jahre Melodic-Rock verwurzelt, auch wenn man es etwas derber rocken lässt. Irgendwie haben die Jungs es geschafft, klassischen Hard Rock mit verdammt vielen Hooklines zu verbinden, sprich Rainbow meets Poser-Sound. "A Little Ain`t Enough" könnte von Treat stammen. Irgendwie kommt mir der Refrain etwas bekannt vor. Aber bei einem solch melodischen Track drücke ich gerne mal ein Auge zu. Bewegen kann die Ballade "When I Call Your Name". Ein echter Sommerhit. Und wer noch immer auf ein neues Bangalore Choir Album hofft, soll so lange mit "A Million Miles", "Don`t Look Back" und dem Edel-Hit "All The Way To The Sun" vorlieb nehmen. Schöner kann Retro kaum klingen. Gypsy Rose verdient mega Respekt für diese gelungene Verbesserung.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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