BANGALORE CHOIR - CADENCE


Label:AOR HEAVEN
Jahr:2010
Running Time:49:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ungefähr zwanzig Jahre ist es her, dass Sänger David Reece (ex-Accept) mit seiner US-Band Bangalore Choir den Soundtrack für den Poser-Himmel schrieb. Ignoriert und diffamiert, in den meisten Magazinen als Schrott deklariert, spielten sich die Jungs mit ihrem Debütwerk "On Target" mit dem meisterhaften Cover und seinen zehn Goldader-Hits in die Herzen aller Fans des Genres und David baute sich bereits zu Lebzeiten ein Denkmal. Das wiederum versicherte den Erfolg aller bis dahin veröffentlichten Silberlinge, die seinen Namen als Sänger aufwiesen. Das waren zwar nicht viele, aber eine handverlesene Menge, die stets die höchsten Bewertungen erhielt. Da wären die Rundlinge mit Gypsy Rose, Voices Of Rock und das Solo-Album. Heuer wartet der gute Mann mit der Ausnahmestimme mit einer stark veränderten Formation unter dem Banner Bangalore Choir wieder auf. Abgesehen von David ist nur noch Original-Gitarrist Curt Mitchell von der Partie. Klampfer Andy Susemihl (ex-zu-viel-um-hier-aufzulisten) und Drummer Hans in`T Zandt (ex-Chinawhite) stammen aus der Soloband von David und Neuzugang Danny Greenberg (der angeblich auch mal bei Bangalore Choir war. Ich frage mich nur wann???) zupft den Bass. Was erwartet uns? Nun, zumindest keine Kopie des Erstlings. Das ist auch gar nicht möglich, denn der alte Songwriter und Weggefährte John Kirk (Gitarre) ist nicht mehr dabei, was die Band nicht davon abhielt, ähnliche Gewässer zu durchschiffen und Altbewährtes mit neuem Sound umzugestalten. Herausgekommen sind vierzehn Beiträge, die nicht einen richtigen Ausfall im Programm haben. Gleich nach dem moderneren Intro "Wahzoo City" ballert uns die herzhafte Stimme von David, gekonnt und zielsicher, "Power Trippin`" um die Ohren. Andy setzt als Gitarrist direkt ein weiteres Zeichen. Benutzt er im ersten Track seine eigenen Ideen, lässt er sich auf "Martyr" von dem alten Sound der Band inspirieren. Somit avanciert "Martyr" direkt zum ersten, großen Hit. Die Zeit ist plötzlich stehen geblieben und wir wissen wie das zweite Bangalore Choir-Album 1993 geklungen hätte, wäre der Grunge nicht als musikalische Vernichtungs-Lawine in Erscheinung getreten. Und wie schon eben erwähnt muss ich jetzt nicht auf alle Songs individuell eingehen und kann "Cadence" jedem Fan guter Rockmusik blind anvertrauen. Sie werden bei Liedern wie "Livin` Your Dreams (Everyday)", "Survival Of The Fittest" und dem melancholischen "Still Have A Song To Sing" wahre Euphorieschübe bekommen. I love it!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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