AVANTASIA

Kaufbeuren, All-Karthalle 19.04.2013

AVANTASIA flyer LIVE 2013Nachdem ich fast zweieinhalb Jahre auf die neuerliche Chance warten musste, Avantasia noch einmal auf der Bühne sehen zu dürfen, wurde ich dieses mal sogar mit zwei Konzerten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen beehrt. Nach Ludwigsburg führte mich mein Weg dieses Mal nach Kaufbeuren, ins schöne, aber leider verregnete Allgäu. Obwohl wir relativ spät ankamen, stand eine noch ewig lange Schlange vor der Halle - laut dem Veranstalter hatten sich stolze 2000 Fans in Kaufbeuren eingefunden. Die All-Karthalle in Kaufbeuren, die übrigens zu meinen Lieblings-Locations in deutschen Landen zählt, empfing demnach Massen von Sprühregen bestäubten Metalheads. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wussten doch die meisten schon, was sie erwartete. Denn laut dem, was man so in der Menge an Gesprächsfetzen mitbekam, waren doch viele, die auch 2010 schon die Tour besucht hatten, auch 2013 angereist. Auch wenn sich die Besetzung im Groben nicht wirklich verändert hatte, fanden sich doch neue Gesichter und Stimmen auf der Bühne wieder. So war zum Beispiel anstelle von Kai Hansen 2010 in 2013 Eric Martin (Mr. Big) sowie Ronnie Atkins (Pretty Maids) und Thomas Rettke (Ex-Heavens Gate) mit von der Partie. Komplettiert wurde das Ensemble von Amanda Sommerville, Bob Catley, Oliver Hartmann (Gesang und Gitarre), Tobias Sammet (natürlich) und Michael Kiske am Gesang. Sascha Paeth, der auch die Produktion unter seinen Fittichen hatte, André Neygenfind am Bass und Felix Bohnke an den Drums. Nach kurzer Wartezeit ging die Show, die von einer gigantischen Lightshow begleitet wurde, die mit Sicherheit so Manchem den Vergleich mit Pink Floyd auf die Zunge legte, los. "A Space Odyssey" und "Spectres" waren der perfekte Einstieg zu einem gut 3,5 Stunden lang andauernden Spektakel, das Seinesgleichen suchte. War ich schon beeindruckt von der Gesangleistung über diese Distanz, so muss man hier ganz deutlich Felix Bohnke hervorheben, der über die gesamte Dauer seine Drums beackerte und mit Sicherheit den härtesten Job des Abends inne hatte. Mit Songs wie "Reach Out For The Light", "Promised Land", "Stargazers", "Shelter From The Rain" … ich könnte endlos weiter aufzählen, denn ein Übersong jagte den Nächsten, wurde das Konzert zu einer kurzweiligen Veranstaltung, die nicht unnötig totgeredet wurde, sondern sich auf das fokussierte, warum die Fans gekommen waren - Die Musik. Zudem war jedem der auf der Bühne vertretenen Künstlern deutlich anzusehen, dass sie Spaß und vor allem auch Lust hatten. Auch wenn Tobi´s Stimme stellenweise etwas heiser wirkte, war ich erneut absolut begeistert. Bob Catley erwies sich als gelehriger Schüler und animierte das Publikum auf Deutsch. Und dieses ließ sich nicht zweimal bitten und stimmte lautstark ein. Auch die Interaktion zwischen Michi Kiske und Tobi Sammet war wie üblich sehr freundschaftlich und humorvoll verpackt, fügte sich also perfekt in den Gesamteindruck ein. Nach den Zugaben "The Seven Angels", "Avantasia" und "The Sign Of The Cross" neigte sich dieses Mammutprogramm leider seinem Ende zu. Aber Sowohl der Gesang, die Musik und auch das Licht waren an diesem Abend nahezu perfekt und haben dazu beigetragen, dass zumindest, was das musikalische Klangerlebnis anging, kein Fan unzufrieden nach Hause ging. Alles in allem war in dem, was Avantasia versprach, auch alles drin. Einziger Wermutstropfen auf dem Ganzen, dass für die Fans leider keinerlei Chance bestand, Tobias Sammet oder Michael Kiske etwas näher zu kommen als bis zum Fotograben. Die Herrschaften verließen ziemlich zügig nach dem Konzert die AVANTASIA heiligen Hallen. Dafür waren Eric Martin und Bob Catley lange Zeit für Autogramme und Smalltalk mit den Fans zugegen. Auch Ronnie Atkins ließ sich dies nicht nehmen. Wer die Chance hat, sollte hingehen. Ich kann hier nur eine Empfehlung aussprechen.


The Setlist:
01. Intro: A Space Odyssey & Spectres (Atkins/Sammet)
02. Invoke The Machine (Atkins/Sammet)
03. Black Orchid (Sammet/Atkins)
04. Prelude & Reach Out For The Light (Kiske/Sammet)
05. Breaking Away (Kiske/Sammet)
06. The Story Ain’t Over (Catley/Sammet)
07. The Great Mystery (Sammet/Catley)
08. Scale Of Justice (Thomas Rettke)
09. What’s Left On Me (Eric Martin/Sammet)
10. Promised Land (Eric Martin/Sammet)
11. Sleepwalking (Sammet/Somerville)
12. The Scarecrow (Atkins/Sammet/Kiske)
13. Stargazers (Hartmann/Atkins/Kiske)
14. Farewell (Sammet/Somerville/Kiske)
15. Shelter From The Rain (Kiske/Sammet/Catley)
16. In Quest For (Catley/Sammet)
17. The Wicked Symphony (Catley/Rettke/Somerville/Hartmann)
18. Lost In Space (Sammet)
19. Savior In The Clockwork (Martin/Sammet/Atkins)
20. Twisted Mind (Atkins/Martin)
21. Dying For An Angel (Sammet/Eric Martin)
22. The Seven Angels – Full version (Kiske/Sammet/Hartmann/Catley)
23. Avantasia (Kiske/Sammet)
24. Introduction of Musicians & The Sign Of The Cross (Everybody)



Autor: Bianca Gebert - Pics: Archiv