PINK FLOYD - THE STORY OF WISH YOU WERE HERE


Label:EAGLE VISION
Jahr:2012
Running Time:85:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt Kult-Alben und dann gibt es “Kult-Alben”! Bei vielen historischen Werken wird gelobhudelt und angeblich wichtiges Hintergründiges erzählt, dass man glauben kann oder auch nicht. Musik entsteht in dieser Form zum ersten Mal und wird alleine aus diesem Grund gefeiert…ganz egal wie das Niveau ist. So war das früher. Allein schon weil die Musik anders war als das Establishment sie gehört hat. Da werden angeblichen Ideen und Absichten hinzugedichtet, die im Drogenwahn zufällig entstanden sind oder einfach nur aus Lust und Laune eingespielt wurden. Vielleicht aus einer Jam-Session heraus. Nicht so bei Pink Floyd. Hier hat Alles Struktur, Sinn und Konzept. Von der Musik über die Lyrics, hinzu zum Artwork und Design.

Eine Kernthese von „Wish You Were Here“, ist der Verlust des LSD-süchtigen Ex-Mitgliedes, Syd Barrett, der gegangen wurde. Textlich will man weiter gehen und erfragt ob es möglich ist im Geiste frei genug zu sein um das Leben zu meistern, sich zu entwickeln und sich selbst zu finden, beziehungsweise über sich selbst hinauszuwachsen. Die band hatte damals große interne Probleme. Gerade mit „Dark Side Of The Moon“, ein TOP-Album abgewickelt, dessen Niveau man halten wollte. Mit dem Musikbusiness unzufrieden, untereinander zerstritten und ohne Perspektive und eigentlich kurz vor der Auflösung aufgrund der Probleme zwischen Roger Waters und David Gilmour. Wir erfahren sogar Interna, dass ein bestimmter Song „Have A Cigar“ von Gastsänger Roy Harper fast komplett für Roger Waters übernommen wurde. Das hat niemand gemerkt. Übrigens waren alle zufrieden, nur Roger meint heute im Interview das er es besser hingekriegt hätte, wenn man ihm damals genug Zeit gelassen hätte. Dabei saß man bereits tagelang ohne Arbeit im Studio rum. Wie dem auch sei, manche Sachen sind zu langatmig gestaltet und waren wahrscheinlich deshlab nicht in der TV-Fassung. Hier kommt es als Bonus-Material daher und beläuft sich auf circa fünfundzwanzig Minuten Extra-Interviewzeit mit den Jungs sowie einigen gespielten Ausschnitten von Roger Waters und David Gilmour. „Wish You Were Here“ ging in mehreren Ländern auf Platz Eins und war für einige Bandmitglieder sowie für viele Fans „das“ Pink Floyd-Album schlechthin. Eine faszinierende Berichterstattung.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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