OPETH - HERITAGE


Label:ROADRUNNER
Jahr:2011
Running Time:57:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein Fan der Band war ich nie, obwohl ich immer ihr Schaffen zu Schätzen wusste. Darüber hinaus werde ich auch nie ein Fan der neuen 70er-Occult Welle sein. Was habe ich wohl auf dieser Scheibe zu erwarten, den Grabgesang des zu bestattenden Death-Metalls? Ein Forum für neue Retro-Wellen? Somit wäre ich wohl nicht der Richtige Schreiber eines Reviews für die neue Opeth, aber bleiben wir einmal bei den Fakten. Der bereits bekannte Appetithappen „The Devils Orchard“ ertönt sofort nach einem Pianointro, und Tausendsassa Akerfeld holt bislang Ungehörtes aus seiner Stimme. Eine Blackmore-Gitarre in „Slither“, und eine wummernde John-Lord-Orgel hier und da, und schon darf ich das Album auch alten Purple-Freaks empfehlen, mit einem Sänger, den Deep Purple nie gehabt haben. Viele leise Töne dominieren das Album, die wie zufällig daher gejammt klingen, nehmen den Hörenden mit in eine eigene Welt, bis es im Achtminüter „Famine“ endlich wieder laut wird. Und das ist auch Teil der neuen Welt von Opeth, die es schon gab, als es sie noch nicht gab. Wir erleben eine Reise zurück bis in die 60er, auf der man ganz ohne verzerrte Gitarren oder gar Growls auskommt. Die vielen Wechsel von Leise und Laut, die besonders in „Folklore“ auszumachen sind, beschreiben die Trademarks, die Opeth ihr Eigen nennen. In dem Stockholmer Studio, in dem damals auch Abba ihre Alben aufnahmen, entstand dieser analoge, an Wärme wohl nicht zu übertreffende Sound. „Heritage“ ist ein großes, hochwertiges Stück Musik geworden, wenn man sich aus den geliebten Gesetzmäßigkeiten des Heavy Metals, insbesondere des Death-Metals frei zu hören vermag. Diesen Satz schrieb ich schon, bevor ich das Album gehört habe. Und danach kann ich ihn so stehen lassen, denn meine Erwartungen wurden erfüllt.

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer


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