VELVET REVOLVER - LIVE IN HOUSTON


Label:EAGLE VISION
Jahr:2011
Running Time:78:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das die Amerikaner mit der deutschen Nazi-Vergangenheit etwas lockerer umgehen, ist kein Geheimnis. Deshalb werde ich das peinliche Intro dieser DVD und der einzelnen Songs einfach als geschmacklos unkommentiert ignorieren. Aber auch wenn es sich im Falle von Velvet Revolver nicht um eine rechts gerichtete Band handelt, obwohl Sänger Scott mit einer SS-ähnlichen Mütze die Bühne betritt (damals auch in Deutschland), werde ich es nicht entschuldigen. Zum Gig: Aufgenommen wurde der Event in Houston, Texas im Jahre 2005. Das Debütalbum "Contraband" landete auf Platz Eins und wurde mit einem Grammy-Award belohnt. Der Live-Auftritt wird durch Interviews der Bandmitglieder unterbrochen, die die Bandgeschichte reflektieren. Alles ist natürlich nur "cool" und so lustig! Zwölf Beiträge werden auf der Bühne geschmettert und man kann die kuriosen Tanzeinlagen von Fronter Scott Weiland (ex-Stone Temple Pilots) bewundern. Natürlich handelt es sich um die Songs des Erstlingswerk samt den zwei Guns n` Roses Stücken "It`s So Easy" und "Used To Love Her" sowie die Hits "Crackerman" und "Sex Type Thing" vom ersten Album der Stone Temple Pilots. Das ist bei diesem Line-Up wohl mehr als legitim. Mit Gitarrist Slash, Basser Duff McKagan und Drummer Matt Sorum handelt es sich hier eh um dreifünftel von Guns n` Roses. Komplettiert wird das Quintett durch Rhythmus-Gitarrist Dave Kushner (ex-Loaded). Ohne Chaot W. Axl Rose (Fronter der mittlerweile lächerlichen Persiflage, die sich Guns n` Roses nennt) sind die Jungs wieder ein Team und tight wie nie. Schade, dass die Kameraführung und die Effekte ziemlich banal und oldschool sind. Herr Weiland wirkt trotz seiner wirren Tanzschritte wie der perfekte Entertainer. Immer am Puls der Fans und voller Energie. Der Mann hat eine natürliche Ausstrahlung, die ansteckend ist. Live ist seine Stimme leicht von Monotonie belegt, die sich erst mit der Ballade "Fall To Pieces" löst. Dennoch wirkt er wie eine wilde Mischung aus Iggy Pop und Sid Vicious. Das Schöne an dieser Formation ist, dass sich auch live niemand in den Vordergrund stellt. Klar wirkt Slash als bekanntestes Mitglied beim Gitarrensolo unantastbar, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht. Wie dem auch sei, das Publikum reagiert frenetisch auf diesen Auftritt. Warum frage ich mich nur? Klar, er hat seine Highlights, ist aber im Vergleich zu vielen anderen Acts ´business as usual´ und nichts Besonderes. Zudem wird die DVD nicht großartig mit Extras bestückt. Chance vertan. "Live In Houston" bewegt sich in einer Durchschnittsbewertung.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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