ANTHRAX - ANTHEMS


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2013
Running Time:33:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Da haben sich die Jungs von Anthrax mal gedacht, eine EP mit ihren favorisierten 70er Tracks zu veröffentlichen. In den Kopf schießt mir sofort, wie klasse sich damals John Bush auf „Greater Of Two Evils“ geschlagen hat, die alten Belladonna-Klassiker einzubrüllen. Doch wie schlägt sich Belladonna im Jahre 2013 mit alten 70er-Klassikern? Beim Rush-Song „Anthem“ fällt sofort der fette Sound auf, den sich die Band selbst in Zusammenarbeit mit Jay Ruston und Rob Caggiano auf den Leib geschmiedet haben. Die alten AC/DC werden mit „T.N.T.“ bedacht, und Belladonnas Stimme ist gar so weit nicht weg von der Legende Bon Scott, hätte man so nicht für möglich gehalten. „Smokin’“ danach klingt frisch und angestaubt zugleich, und es schimmert tatsächlich Boston durch, Respekt. Ungewöhnlich auch, ein Keyboardsolo auf einer Anthrax-Scheibe zu hören, auch wenns eine oldschool Hammond ist. Fred Mandel heißt der Mann, der bereits für Alice Cooper, Queen und viele weitere Acts in die Tasten griff. Es schimmert danach auch bei „Keep On Runnin’“, wo deutlich Journey herauszuhören ist. Ein Song, den Belladonna sicher tausendmal vorm heimischen Spiegel performt hat, wie man das früher so mit seiner Lieblingsband tat. „Big Eyes“ von Cheap Trick halte ich eher für verzichtbar, obwohl der harte Punch von Anthrax auch in einem Song einer Softrockband echt hörenswert klingt. Thin Lizzy’s „Jailbreak“ erweist sich als weiterer Glücksgriff, wo der Spirit schön knallig eingefangen wurde. Sechs Cover sind drauf, und acht Songs, da es „Crawl“ vom 2011er Album „Worship Music“ in zwei verschiedenen Versionen gibt. Super Sache an sich zu hören, wie viel Spaß die Band wieder hat.

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer


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