CIRITH UNGOL - DARK PARADE


Label:METAL BLADE
Jahr:2023
Running Time:44:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Und erneut finden wir uns wieder in der völlig unbeabsichtigten Sparte „Besser spät als nie“. Cirith Ungols, mag man den Jungs glauben, letztes Album vor dem Ende der Band erschien bereits im Jahre 2023 aber da ich nicht immer mit gleichem Feuereifer zur Sache gehe, was Rezensionen angeht, musste „Dark Parade“ leider warten. „Dark Parade“ stellt laut Cirith Ungols (Fans sprechen es "see´reeth oon´gol) vorerst letzte Veröffentlichung dar, da die Gruppe sich auflöst und dieses Jahr ihre letzten Gigs spielt. Es soll ja Leute geben, die die Kapelle und ihren Sound nicht kennen, daher eine kurze Umschreibung. Aufgrund dessen, dass der Bandname aus „Herr Der Ringe“ entlehnt ist, passt es vielleicht, wenn ich es so ausdrücke: stellt euch vor, die Geschichte aus Mittelerde wird euch musikalisch dargebracht und zwar in sehr melodischer und epischer Art und Weise. Nur singt hier kein Barde oder Ranger sondern ein Jahrhunderte alter Ringgeist oder gar Shelob selbst.

Tim Baker´s Stimme ist, zwickt den Hörer ähnlich wie die von Brian Johnson (AC/DC) oder Mick Jagger (The Rolling Stones) Das was die meisten Metalheads am meisten polarisiert und der Grund warum man die Musik liebt oder hasst. Ich muss zugeben, dass ich etwas gebraucht habe um Zugang zu der Musik der Mannen aus Ventura, Kalifornien zu erhalten, aber es hat sich gelohnt immer wieder zu probieren. Der Bassist der Combo ist übrigens der Bandboss und Gitarrist von Night Demon, Jarvis Leatherby höchstselbst. Bei „Dark Parade“ klare Höhepunkte herauszustellen ist tatsächlich denkbar schwierig, da sich die Scheibe fast wie ein Hörspiel anhört. Viel geht fast ohne harsch bemerkbare Grenzen ineinander über, was aber an der genialen Gitarren-Arbeit von Greg Lindstrom und Jimmy Barraza liegt.

Trotzdem sage ich mal, dass „Sailor On The Seas Of Fate“ mit seiner düsteren Atmosphäre doch im Hinterkopf hängen bleibt. „Sacrifice“ ist dann sehr interessant wegen der spanischen Akustikgitarre, die im Wechsel mit heftigen Riffs hier ihren ganz eigenen Zauber entfaltet. Was ich unbedingt auch anmerken muss ist, dass, trotz der zwei Gitarristen im Mix, Jarvis dafür gesorgt hat, dass man seinen Bass sehr wohl hören kann und das gefällt mir wirklich außerordentlich gut.

Ist „Dark Parade“ ein würdiger Abgesang auf eine Karriere, die im Jahre 1971 begann und nach langer Pause erst 2015 wieder ihren Gang nahm? Ja, definitiv! Ist es schade, dass die zweite Ära von Cirith Ungol hiermit ihr Ende nimmt? Natürlich! Aber besser man geht von der Bühne, solange man noch Alben wie dieses aufnehmen kann und sein Erbe nicht mit Mittelmäßigkeit befleckt. 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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