DAVID REECE - BAPTIZED BY FIRE


Label:EL PUERTO
Jahr:2024
Running Time:48:04
Kategorie: Neuerscheinung
 

David Reece veröffentlicht nun, drei Jahre nach seinem letzten Solo-Output "Blacklist Utopia", eine neue Scheibe betitelt "Babtized By Fire". Um es kurz zu machen: Wer die letzten Releases des aus Oklahoma stammenden Sängers liebte, bekommt hier genau wieder dasselbe Kraftfutter serviert. Wer jedoch hier den Herrn Reece von Accepts "Eat The Heat" oder Bangalore Choir erwartet, ist fehl am Platz. Von Bangalore Choir gab es übrigens im letzten Jahr auch ein neues Album. Hier bedient David eher die Hörerschaft melodischeren Stoffes. Zusätzlich erschien Ende 2022 das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Herman Frank (Victory) unter dem Banner Iron Allies, welches stilistisch aber eher dieser neuen Solo-Scheibe ähnelt. Geändert hat sich außer der Besetzung nicht viel. Beim letzten Output 2021 war noch Meister Andy Susemihl (ex-Sinner) an der Gitarre.

Die Besetzung nun ist dieselbe, wie auf dem letzten Bangalore Choir Werk 2023. Man nehme einfach einen anderen Namen und fertig die neue Band könnte man so sagen wenn der Stil nicht grundsätzlich unterschiedlich wäre. Die Mitwirkenden sind allesamt Landsleute in Davids Wahlheimat Norditalien und verstehen ihr Handwerk aus dem FF. Besonders Niccolò Savinelli sticht mit einer brillanten Gitarrenarbeit hervor. Riccardo Demarosi spielt den Bass und zeichnet sich ebenfalls für die hervorragende Produktion verantwortlich. David wird oft als der ex-Accept Sänger verkauft, der er aber eigentlich nie war. Diese sehr kurze Phase seines Lebens öffnete David einige Türen, jedoch war die Accept-Scheibe mit ihm eigentlich keine mit den typischen Trademarks der Solinger. Was David ausmacht, ist seine unfassbare, kraftvolle und bluesige Stimme, die besonders seit er endlich gesund lebt, besser denn je erscheint.

Was hätte sein Namensvetter von der weißen Schlange darum gegeben, in dem Alter noch so zu klingen. Bei Mister Coverdale war, seit er die Fünfzig Lenze überschritten hatte, Schicht im Schacht. Warum erwähne ich hier Whitesnake? Weil David grundsätzlich stimmlich im selben Fahrwasser schwimmt und auch locker die frühere Klasse vom Whitesnake-Chef hat. Die Songs von "Babtized By Fire" haben die gleiche Grundstimmung wie die Vorgänger-Alben aus dem Hause David Reece. David ist kein Mensch, der die Leichtigkeit des Seins lebt. Er setzt sich mit seiner Umwelt auseinander und bringt das in seine Texte ein. Schon der erste Song "Enemy Is Me" spiegelt die Stimmung wieder. Harte Gitarren und groovige Beats und eine anklagende Stimmung machen die Tracks aus. "We´ve Lost The Fight" der zweite Titel führt diese Emotionslage weiter fort.

Aber wer David kennt weiß, dass hier ehrliche Worte geteilt werden. Auch wenn man ihm andererseits Stagnation oder ein Gefangensein in seinem musikalischen Käfig vorwerfen könnte. Er zieht eben sein Ding durch. Ich persönlich würde seine Stimme tatsächlich eher in einer Musik im Stile von Whitesnake, Winger und Company hören wollen, aber das wäre nicht David Reece solo. Somit bekommt der Hörer hier ehrliche Musik mit authentischen Lyrics. Wie schon eingangs erwähnt, werden die bisherigen Käufer von Davis Alben nicht enttäuscht werden. David Reece bleibt sich treu und so soll es sein! 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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