KRYPTOS - THE COILS OF APOLLYON


Label:AFM
Jahr:2012
Running Time:47:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Truppe aus Bangalore zelebriert Power Metal so, wie es ihn in der restlichen Welt in den 80ern gab. Da wurden noch Geschwindigkeiten erzeugt, ohne die Doublebass zu foltern, da wurde noch Härte gegeben, in dem die Riffgitarre permanent sägte. Geil zu hören. Und vor allem klimpern keine Keyboards, es sind nämlich dankenswerterweise erst gar keine drauf. Die Songs an sich erzeugen die Atmosphäre, und zwar durch Gitarren, die etwas zu sagen haben. „Serpent Mage“ ist so ein Beispiel, der in seinem langsamen Mittelpart eine Tiefe erzeugt bekommt, während die Sologitarre dazu ihre Geschichte erzählt. Das ist die ganz große Schule, die Bands wie Iron Maiden Anfang der 80er lostraten, und wie es 99% aller Powermetaller heute nicht (mehr) können. In „Eternal Crimson Pires“ marschiert hymnisch die Snare durch aussagekräftige Parts voller automatischen Kopfnickens. Leads und Riffs werden von den Gitarren oft wiederholt, und sind damit Iron Maiden sehr nah, doch mit wesentlich mehr Roughness. Nach der Beschreibung dürfte es nicht mehr verwundern, dass kein Ausfall drauf ist, und alles aus einem Guss kommt. Der kräftige Gesang kommt von Nolan Lewis, der mit seinen roughen, fast gegrowlten Vocalgegurgel nie zu weit im Vordergrund steht. Der Sound kommt klar, druckvoll und nicht zu hallig. Dieses dritte Album der Inder, die sich 1998 formierten und nun neun Tracks unterschiedlichster Längen mit wahrlich metallisch starkem Ausdruck unters Volk mischen, sollte bitteschön dringend erhört werden. Genau so macht Heavy Metal richtig Spaß!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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KRYPTOS - THE COILS OF APOLLYON


Label:AFM
Jahr:2012
Running Time:47:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Na, wenn das mal nicht obskur ist: Kryptos kommen aus Indien. Da verzeiht man auch sofort die etwas dünne Produktion, die aber dennoch gut zur Musik passt. Kryptos, die seit 1998 aktiv sind und drei Alben veröffentlicht haben, ohne vorher irgendwelche EPs oder Demos rauszuhauen, spielen eine coole Mischung aus Heavy- und Thrash Metal mit rauem Gesang, geilen schneidenden Gitarrenriffs, wilden Soli und allem, was so dazu gehört. Das Tempo ist meistens treibend und peitscht gehörig nach vorne. Hier wird das totale old school Brett aufgefahren. Neben viel Geballer gibt es auch immer wieder schöne Leadgitarren, die sich in den Gehörgängen festsetzen. Der Spielwitz ist allgegenwärtig.  Textlich gibt es Hasstiraden gegen Religion und einige mythologische Inhalte. Schön finde ich, wie sich hier die Gegensätze vereinen: Wenn Kryptos brettern, klinge sie richtig fies. Die Leads sind dagegen richtig schön. Trotzdem passt alles auf wundersame Weise zusammen und lässt kaum Wünsche offen. Der raue Gesang passt nicht immer zur Musik, vor allem dann nicht, wenn sie gerade etwas melodischer unterwegs sind, Aber Fakt ist, dass Kryptos auf ihrem dritten Album „The Coils Of Apollyon“ ganz viel richtig gemacht haben. Kryptos mit Exotenbonus solltet ihr auf jeden Fall mal checken, wenn ihr auf Retrothrash steht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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