LOUDNESS - EVE TO DAWN


Label:FROSTBYTE
Jahr:2012
Running Time:47:45
Kategorie: Neuerscheinung
 

Loudness dürften nachweislich die dienstälteste Metalband Japans sein. Sie gründeten sich 1980 und brachten zwischen 1981 und 1992 ganze zwölf Studioalben heraus, die alle saugeil waren. Zwischenzeitlich (von 1988 bis 1991) sang auch Obsession-Frontmann Mike Vescera drei Alben für die Band ein. Nach 1992 ging es aber rapide abwärts. Es folgten hippiemäßige und moderne Scheiben, die die alte Fangemeinde fast komplett vergraulte. Daran änderte sich auch 2001 nichts, als die Originalbesetzung wieder zusammenfand. Live war zwar alles wieder gut. Doch die Alben blieben schwach. Als 2008 auch noch Ur-Drummer Munetaka Higuchi verstarb, machte sich niemand mehr Hoffnung auf ein neues Lebenszeichen der Band. Doch 2011 war es dann endlich so weit: „Eve To Dawn“ wurde veröffentlicht, ein Album, das mit einem orientalischen Intro nicht wirklich verheißungsvoll beginnt, sich dann aber enorm steigert. Mit Doublebass und tiefen Gitarren wird ordentlich die Sau raus gelassen. Loudness klingen zwar sehr heavy und stellenweise auch zeitgemäß, verfallen aber nie in trendige Gefilde, sondern verbinden gekonnt Tradition und Moderne, so wie sie es schon 1992 beim Debüt ihres zweiten Sängers Masaki Yamada machten, der bis 2001 in der Band blieb. Und dieser Eindruck festigt sich auch nach weiterem Hören der Platte. Druckvoll produziert, reihen Loudness hier ein messerscharfes Riff nach dem anderen raus. Die Rhythmusfraktion stampft ohne Ende, das Sologefrickel tritt Arsch, der Gesang ist fetzig, teilweise keifend, aber immer melodisch vorgetragen. Und auch der Backgroundgesang weiß zu begeistern. Alle Songs klingen wie aus einem Guss und machen richtig Bock! Ich versichere alten Loudness-Fans, dass „Eve Of Dawn“ das erste richtig geile Album seit „Loudness“ (das auch gelegentlich als „Slaughterhouse“ gekennzeichnet ist) von 1992 ist. Killer!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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