Ein cooles Riff zu Anfang von „Cold New World“ verheißt Grosses. Und die Doppeldeutigkeit des Kälte beschreibenden Begriffs zieht sich weiter bis zu ihrer Herkunft, denn die sechs Herren stammen aus Finnland. Im Track danach beweisen die Keyboards dann eindeutig, dass sie dazu gehören, und dass Blind Stare zwei Sänger haben. Der versierte Growler Eino Touminen weiß zwar schon gar viel mit seinen Stimmbändern anzufangen, doch für die cleanen Voices zeichnet sich Gitarrist Jaakko Lehtinen verantwortlich. Von so einem Gitarrensolo, zum Lead werdend wie in „Death And Rebirth“, könnte man noch viel mehr ertragen. Das bewegende „Redemption“ ist der längste der elf Tracks, und der kann auch alles. Ein treibender Rhythmus, gepaart mit so einigen Doppelfüßen, lässt mit „Legion Of Lost Monds“ den Rundling ausklingen. Melodic Death Metal wollen sie zocken, doch nehmen sie es mit dem Death nicht ernster, als Dimmu Borgir mit dem Black. Nicht nur zeitweiliger Cleangesang, etwas Bombast und Keyboards lassen Ähnlichkeiten zu den finsteren Norwegern aufkommen, ganze Songparts wandern in diese Richtung, obwohl zwischen Turku und Oslo noch ganz schön viel Schweden dazwischen liegt.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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