Endlich mal, eine für mich neue weibliche Rockstimme, die mir direkt in Blut und Seele geht. Dabei kam mir der Bandname doch schon bekannter vor. Richtig, das Debütwerk „Joyride“ hatte ich bereits im Jahr 2020 aufs Korn genommen und den Background der Formation hinterleuchtet. Das kann ja jeder nach Bedarf selber nachlesen, während ich mich an dieser Stelle auf das Neue konzentriere. Die aktuelle Stimme gehört zu Marion Welch, die seit Jahrzehnten von Hamburg aus aktiv in unserer deutschen Szene, zwischen Arbeiten mit Dieter Bohlen, der Schlager-Szene allgemein, der Formation The Queens und als Sängerin beim TV-Format Let´s Dance, mitgewirkt hat. Sie ist im Vergleich zu vielen Sängerinnen gleichen Alters verdammt kraftvoll, aufgestellt und bietet ein internationales Flair.

Musikalisch konnte man der Lady durchaus bessere Songs kredenzen, als ich es vom Erstlingswerk für ihre Vorgängerin in Erinnerung habe. Irgendwo zwischen Pop-Rock, Melodic-Rock und 80er-Jahre US-amerikanischen Mainstream Radiofutter. Das kommt wahrscheinlich dadurch das Marion sich mit Melodien und Texten einbringen konnte. Da hat Kopf und Gitarrist Lars König eine gute Entscheidung getroffen. Marion klingt wie eine Mischung aus der Kanadierin Sass Jordan, etwas nach Barry Gibb (Bee Gees), wenn er nicht ganz so hoch zwitschert und vielleicht ein bißchen Diana Ross. Dieser Soul und Pop-Schmackes in der Stimme passt perfekt zu Songs, die runter gehen wie Öl. Ganz besonders die coole Ballade „True Love“ mit Gastsänger Dan Reed (Dan Reed Network) Eben dieser Gegensatz zwischen Nicht-Rock-Sängerin und dem rockigen Sound, bietet eine herrliche Nische, die hoffentlich lange Bestand hat.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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