TEARS OF THE WOLF - TRIPTYCH - THE COMPLETE LEGACY


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2022
Running Time:82:02
Kategorie: Eigenproduktion
 

Ein ganz schön ambitioniertes Werk stellt und hier Cyril Whistler mit seinem Projekt vor. Der niederländische Gitarrist und Mastermind präsentiert ein umfangreiches und aufwendig gestaltetes Multimedia-Produkt in drei Akten. Inhaltlich geht es dabei um verborgene und verschollene Schätze in verschiedenen Variationen. Act One, „The Origin“, befasst sich mit verborgenen Beuteschätzen in der Wikingerzeit und der Entwicklung der Runen, die den Weg zum Versteck weisen sollen. Dieser Teil liegt in Vinylform vor. Musikalisch ist das Thema sehr ruhig und entspannt umgesetzt. Das Wechselspiel zwischen akustischen Instrumentalstücken und Bluesrock war bei dem Inhalt nicht unbedingt erwartbar und kann mich auch qualitativ leider nicht ganz begeistern.

Die einzelnen Songs plätschern relativ emotionslos vor sich hin. Lediglich das abschließende „Prodical Son“ sticht da sehr positiv hervor und kann den Eindruck noch verbessern. Bei Act Two, „The Rock Opera“, der im CD-Format vorliegt, folgt ein radikaler musikalischer Einschnitt. Hier wird auf einmal eine Armada von, mir weitgehend unbekannten, Gastsängern aufgeboten und es folgt eine Rock Oper, bei der es um verschollene Schätze der Nazizeit geht. Ob es dafür die Rammstein-Imitation „KWK“ braucht, lass ich jetzt mal dahin gestellt sein. Ansonsten fährt der Maestro deutlich weniger Bombast auf als Andere in dem Metier, was erst mal sehr wohltuend ist. Allerdings fällt dadurch natürlich auch schnell auf, dass das Ganze zwar sehr ordentlich ist, aber nicht übermäßig aus der breiten Masse herausragt.

Die Gitarrenarbeit ist recht prägnant aber steht zum Glück nicht allzu sehr im Vordergrund. „Moonlight Shadows“ erinnert mich dabei in seiner gefühlvollen Art sehr an Gary Moore. Act Three ist mit “The Symphony” betitelt. Hierbei handelt es sich um einen Film der mit beiliegendem Streaming-Code in Augenschein genommen werden kann. Dieser liegt mir leider nicht vor, so dass ich hierzu keine weitere Aussage treffen kann, außer dass dieser wohl in Ost-Berlin in den Achtziger Jahren, also noch vor dem Mauerfall, spielt.

Als Gesamtfazit ist festzuhalten, dass es sich um ein gutes, aber nicht überragendes, Opus handelt, das allerdings die Vielseitigkeit und das Können des Meisters gelungen präsentiert. Bleibt noch zu erwähnen, dass das Ganze streng limitiert auf zweihundert Stück ist, so dass man sich als Interessent beeilen muss, um noch ein Exemplar zu erhalten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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