KREATOR - HATE ÜBER ALLES
Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 46:11 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Kreator sind nach einem kleinen Formtief Ende der Neunziger zur Jahrtausendwende wieder zu alter Form erstarkt. Seitdem ist „Hate Über Alles“ (für mich persönlich übrigens – zusammen mit „Rock Believer“ – der dämlichste Albumtitel überhaupt!) das sechste Album seit der Rückbesinnung und ihr fünfzehntes Langeisen insgesamt. Es ist auch das Debüt des neuen Bassisten Frédéric Leclercq, der den langjährigen Tieftöner Christian „Speesy“ Gieseler ersetzt und zuvor unter anderem bei DragonForce aktiv war. Kreator haben sich ihre eigene Nische geschaffen und schaffen es gekonnt, sowohl alte als auch neue Fans Gleichermaßen zu begeistern.
Ein einminütiges Intro mit Akustikgitarren und Frauengesang leitet das Album ein, bevor es richtig losgeht. Es gibt zweimal richtig Geballer, bevor man mit „Crush The Tyrants“ und „Strongest Of The Strong“ im Midtempo weiterbrettert. „Become Immortal“ überrascht mit Running Wild-mäßigen Gitarren, coolen Backing Shouts und sogar hymnischen Chören im Mittelteil. Mille klingt hier sogar stellenweise melodisch und beweist somit True Heavy Metal-Attitüde. „Conquer And Destroy“ beginnt mit schönen Gitarrenharmonien. Bei den nächsten beiden Tracks wird aber wieder der Knüppel ausgepackt. „Pride Comes Before The Fall“ beginnt melancholisch mit melodischem Gesang, bevor das Tempo wieder angezogen wird.
Der fast siebenminütige Raushauer „Dying Planet“ beginnt mit akustischen Gitarren, aber auch hier geht es verzerrt weiter, wenn auc h wieder eher im Midtempo. Dabei verlieren Kreator aber niemals an Intensität. Die Songs sind zwar abwechslungsreich, kommen aber wie aus einem Guss. Der einzige Song, der aus dem Rahmen fällt, ist „Midnight Sun", ein Duett mit der Pop-Sängerin Sofia Portanet, von der ich jedoch noch nie zuvor etwas gehört habe. Ale anderen Songs klingen wie aus einem Guss. Die Produktion ist megafett, aber nie übertrieben. Auch das getriggerte Schlagzeug stört mich nicht. Und zu lang ist das Album auch nicht. Kreator klingen traditionsgemäß und zeitgemäß zugleich und unterstreichen ihren Status als Deutschlands größte Thrash Metal-Band eindrucksvoll! Jetzt schon ein Anwärter auf das Album des Jahres!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller