EIN HAUCH VON AMERIKA - Regie: Dror Zahavi


Label:EDEL MOTION
Jahr:2022
Running Time:303:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ja die Serie des Südwestrundfunks wurde bereits im Jahr 2001 ausgestrahlt, kommt aber jetzt erst auf Konserve. Historisch handelt es sich um die Besatzungszeit durch die US-Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg. Zwei Freundinnen erleben die Zeit zusammen und machen ihre unterschiedlichen Erfahrungen. Die Erika gespielt von Franziska Brandmeier („Abgebrannt“, „Am Tag Die Sterne“), wittert ein glorreiche Zukunft mit ihrem Lover und bleibt, recht schnell vorhersehbar, auf der Strecke. Die Marie, dargestellt von Elisa Schlott („Die Frau Vom Checkpoint Charlie“, „Das Boot – Serie“), hält sich etwas zurück. Dafür ist Marie, Tochter eines Bauers dessen Acker durch Truppenübungen zerstört werden und anschließend für den Bau eines Krankenhauses enteignet wird, um so engagierter, beim Beschweren bei dem zuständigen Offizier der Besatzer und erhält den Posten eines Dienstmädchens.

Um das Klischeebild zu erweitern trifft der schwarze US-Soldat, natürlich George Washington genannt; ins Bild und verliebt sich mit vielen Komplikationen in Marie. Ja, der „American Way Of Life“ dringt in den fiktiven Ort Kaltenstein und trifft auf spießbürgerliche deutsche Lebensart, mitsamt all dem Hass und Schuldgefühlen der vergangenen Jahre. Beide Frauen machen dann eigentlich völlig andere Erlebnisse und Erfahrungen durch als geplant. Gesellschaftliche Aspekte wie Emanzipation und Rassismus werden ins Augenmerk gerückt. Aber auch die Überheblichkeit der US-Arroganz und die Anmaßungen der katholischen Kirche; haben ihre deutliche Wirkung und fatale Aussagekraft in diesem Melodrama.

Die Schauspieler wirken authentisch, vor allem die Rollen von Dietmar Bär („Tatort“, „Männer“) und Julia Koschitz („Unterm Birnbaum“, „Das Schaurige Haus“). Meines Erachtens wurde die Geschichte für das deutsche Fernsehen etwas zu deutlich ausgebremst. Für die heutige Zeit hätte man die krassen Situationen durchaus etwas extremer darstellen können um noch glaubhafter zu wirken. Das hätte den sechs Folgen deutlich mehr an Authentizität verpasst.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht