SATAN - EARTH INFERNAL


Label:METAL BLADE
Jahr:2022
Running Time:47:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Jungs von Satan kennt man, schließlich machen die Briten schon fast solange Heavy Metal wie unsererseits mit dem Gehörnten um unsere Seelen schachert. Satan wurden 1979 gegründet und für eine Band, die schon so viele Jahre (genau eins mehr als ich um genau zu sein) auf dem Buckel hat, ist es tatsächlich erstaunlich wie lange die aktuelle Besetzung schon mit dem Namen Satan zu tun hat. Gitarrist Rus Tippins habe ich vor der Pandemie mit seiner anderen Band Tanith (es war ein Fest, ein wirklich toller Abend mit unter anderem Screamer und Haunt), noch live erlebt. Wie dem auch sei, seit 1983 ist Brian Ross als Vokalist dabei und mit einigen Pausen ist er es seitdem der am Mikrofon die Mengen in seinen Bann schlägt. Sound-Technisch hört man hier Ähnlichkeiten zu Angelwitch heraus. Sicher unterscheiden sich die Formationen klar und deutlich aber dieser übermächtige New Wave Of British Heavy Metal Sound, ist einfach was anderes.

Hier ist noch so viel von den Siebzigern enthalten, unverfälscht und produziert wie es ein Metal Album sein muss: glatt genug um nicht wie eine unprofessionelle Hinterhofband zu klingen aber immer noch rau genug um diese Stelle kratzen zu können, an die nur der echte Stahl herankommt.. Satan´s„Earth Infernal“ ist die Platte die neun von zehn Old-school Metal Acts gerne schreiben würden, können sie aber nicht! Die Scheibe ist voller Hymnen aber bisher sind meine Favoriten „Burning Portrait“, eine klassische 70er Metal Hymne, die hoch melodisch auf einen niedergeht, erst nach fast sechs Minuten wieder loslässt und „A Sorrow Unspent“, ein komplexeres Stück, das zwar nicht ohne Melodie daherkommt aber irgendwo zwischen frühem Speed Metal und psychedelischer Retro Metal Raserei, zu verorten ist. Was Brian Ross hier am Mikrofon abliefert widerspricht allen gängigen wissenschaftlichen Thesen zum alt werden, oder seine Stimmbänder haben einfach nicht mitbekommen das sie zu einem achtundsechzig Jahre alten Mann gehören.

Der klare, stets kraftvolle Timbre von Ross schwebt über den Kompositionen und das obwohl die auch mit einem weniger charismatischen Sänger tolle Tunes abgeben würden. Bei aller Schwärmerei muss hier aber auch erwähnt werden wie tight und beeindruckend der Rest der Band, von der Saiten-Fraktion bis zum Drummer, hier seinen Mann steht. Die Nummern sind melodisch, heavy, meist im Mid-bis Uptempo angesiedelt und so hervorragend gespielt, das einem schon hier und da das Klappmesser in der Hose aufgeht. Ich kann oder muss hier schon erwähnen, das hier eine der Anwärter auf das Album des Jahres vorliegt und das sage ich nun echt nicht leichtfertig. Ich kann nur jedem altmodische Headbanger raten hier zuzugreifen, denn „Earth Infernal“ ist definitiv ein Hit und bestimmt nicht lange ein Geheimtipp.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


zurück zur Übersicht