Daniel: Hi Anton! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Denomination kam!
Anton: Hallo Daniel! Denomination ist im Grunde aus Dirks Idee entstanden, das zu machen, worauf er schon immer Bock hatte, wofür ihm bis dahin aber die Leute gefehlt hatten. 2019 schließlich lernte er Tommy, unseren Bassisten, kennen und fragte ihn ob er Bock auf ein Metal-Projekt hätte. Songideen hatte Dirk haufenweise. Tommy und ich kannten uns schon aus unserer vorherigen Band (nicht der Rede wert), also fragte er ob ich Bock hätte zu trommeln. Ich mochte Dirks Riffing, also verabredeten wir uns auf einen gemeinsamen Jam. Da es gut funktionierte, legten wir los. Es kamen dann noch Kevin P., den ich schon sehr lange kenne und der ebenfalls in bereits erwähnter (oder auch nicht) Band mit mir und Tommy gespielt hatte; ein super Gitarrist, also war die Entscheidung nicht schwer. Da nur noch ein Sänger fehlte, fragte Dirk einen alten Bekannten, Olli H. Das Line-Up müsste so im Jahre 2020 komplett gewesen sein.
Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Anton: Wir haben alle zuvor in diversen Bands und Projekten gespielt. Tommy, Kevin und ich zusammen bei Drauf, einer Hardcore-Band. Dirk hatte bis dato bei Darth gespielt, und Olli war Anfang der Neinziger bei Splutter aktiv.
Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?
Anton: Hier kann ich größtenteils eigentlich nur von mir sprechen. Es ist relativ offensichtlich, dass wir eine gewissen „Schweden“-Note in unserem Sound haben, da Dirk unser Hauptsongwriter und ein Liebhaber der skandinavischen Todesszene ist. Da kommen mir Bands wie Entombed und Dismember in den Kopf. Ich für meinen Teil würde ganz andere Bands als Einfluss für mich nennen. Wenn es um Death Metal geht, und bezogen auf unsere Musik, dann geht nichts über (die ersten drei) Death, allen voran die „Leprosy“, dann Morbid Angel, Autopsy, Repulsion und die ersten Deicide-Alben. Für den Punk-Anteil in unserem Sound sorgt meine Vorliebe für Bands wie Disclose, Poison Idea, Disfear, Disscharge etc.
Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Geht es nur um die Erfüllung der üblichen Death Metal-Klischees? Oder steckt mehr dahinter?
Anton: Unsere Texte sind einerseits eine Erfüllung der üblichen Klischees, andererseits schimmert in einigen Songs etwas tieferes hindurch, etwas was noch kommen wird. Wir haben uns bis zu den Aufnahmen nicht wirklich um die Texte gekümmert, weshalb viele davon im Studio unter Zeitdruck entstanden sind. Ich kann hier wieder nur für mich sprechen. Die Hälfte der Songs (z. B. „Hydrofluoric Acid“ oder „Bugs“), zu denen ich die Lyrics geschrieben habe, sind im Grunde nur Auswüchse meines jahrelangen Konsums von Horrorfilmen und brutaler Musik. Die andere Hälfte meiner Songs (z.B. „Left Hand Of God“) weisen allerdings in die zukünftige Richtung der Band hin, jedenfalls was die Lyrics angeht: eine Mischung aus Philosophie und Religion bzw. Spiritualität in tiefschwarzem Gewand! Die andere Hälfte des Albums sind Tommys Texte, da kann er Dir bestimmt mehr zu sagen. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht sagen, wie das auf den kommenden Releases aussehen wird; ob es einen roten Faden in all unseren Lyrics geben wird oder nicht. Mit zwei verschiedenen Menschen, die beide Lyrics schreiben für die Band, wird das allerdings schwer. Wir werden sehen... Auf diesem Album gibt es jedenfalls keinen roten Faden. Jeder Song steht (thematisch) für sich!
Daniel: Zwischen Eurer EP und dem Album liegt nur knapp ein Jahr. Dennoch gibt es auf beiden Tonträgern keine Überschneidungen! Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?
Anton: Die Grundidee kommt meistens immer von Dirk in Form eines Riffs. Dieses Riff zocken wir dann zusammen im Proberaum. Ich probiere verschiedene Drumparts aus, die dazu passen könnten, Kevin zockt eine passende zweite Gitarre dazu, und fertig ist ein Song. Danach kommen die Lyrics, im Falle des Albums dann erst im Studio, haha! Also lange werkeln wir nicht an einem Song. Es muss einfach passen; ohne Kompromisse! Wir diskutieren selten über unsere Songs. Wir alle mögen Dirks Riffideen, jeder fügt dann noch seinen Teil hinzu, und fertig ist die Suppe; nicht viele Zutaten, aber gut abgestimmt und ehrlich! Die Aufnahmen haben auch nicht wirklich lange gedauert. Das Album war in seinen Grundelementen in circa sieben oder acht Tagen fertig; keine vollen Tage! Hätten wir uns vorher um die Lyrics gekümmert, ginge es wahrscheinlich noch schneller...
Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?
Anton: Aufgenommen haben wir bei Jörn Michutta in Werdohl; ein super Typ und Arbeitstier! Er hatte auch schon u. a. für Morgoth produziert. Ich kann nicht viel dazu sagen, außer dass ich gerne da aufnehme und mit ihm zusammenarbeite; sehr entgegenkommend und verdammt unkompliziert. Immer wieder gerne!
Daniel: Wird es von dem Album eigentlich auch eine CD- und/oder Vinyl-Version geben? In der heutigen Zeit nur ein Tape zu machen, ist ja doch schon recht ungewöhnlich.
Anton: Das Album wird natürlich noch auf CD und auch auf Vinyl kommen. Die Tapes waren einfach schon früher fertig. Das Vinyl kommt meines Erachtens nach Ende des Jahres. Die Presswerke sind bekanntermaßen ziemlich ausgebucht...
Daniel: Das Artwork sieht voll geil aus! Von wem stammt es? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?
Anton: Für das Artwork ist Dirk zuständig. Es stammt von Jean Delville, einem belgischen Dichter, Okkultisten, Theosophen und Maler aus dem 19. Jahrhundert. Dirk hat es farblich etwas abgeändert und unseren Zwecken „angepasst“. Im Grunde sieht es einfach cool aus. Man könnte da den Albumtitel „They Burn As One“ reininterpretieren: eine Gruppe von Individuen, die nach einem gemeinsamen Ziel streben, für die gemeinsame Sache zu „brennen“. Aber wie auch immer: Das überlasse ich gerne den Hörern unserer Musik.
Daniel: Wie seid Ihr eigentlich mit dem Label ADG in Kontakt gekommen? Kanntet Ihr ihre anderen Veröffentlichungen?
Anton: Daniel Rojewski und Dirk kennen sich seit Ewigkeiten. Er ist im Grunde auch derjenige, der uns überhaupt dazu motiviert hat, die kleine EP rauszubringen und das Album aufzunehmen. Er scheint sehr kompetent zu sein und kümmert sich um Promotion, Konzerte, Presswerk etc. Geiler Typ auf jeden Fall! Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!
Daniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Und gibt es trotz Corona-Chaos schon irgendwelche Pläne diesbezüglich?
Anton: Wir hatten bisher nur zweimal das Vergnügen, live spielen zu können, werden dieses Jahr aber, wenn Corona oder der dritte Weltkrieg uns keinen Strich durch die Rechnung machen, öfter die Gelegenheit haben, die Menschen mit unserem Todesmetall zu beschallen. Die Termine werden alle auf unserer Homepage bekannt gegeben.
Daniel: Was steht sonst noch in naher bis ferner Zukunft bei Denomination an?
Anton: So viel Musik schreiben, aufnehmen und live spielen wie möglich, bis wir sterben!
Daniel: Na gut, Anton! Dann gebührt Dir noch das Schlusswort!
Anton: Death is Metal, Metal is Death: DEATH METAL!!!