Jetzt wird´s exotisch! Raam gründeten sich 2012 und spielen eine Mischung aus Heavy Metal und Hard Rock. Zu Beginn ihrer Karriere starteten sie als Blues Cover-Band. Und tatsächlich hört man das auf ihrem zweiten Album „Fire Of Glory“ auch noch, nämlich beim Track „Let´s Ride“, inklusive Mundharmonika-Solo. Ansonsten ist man mittlerweile eher im Sound der New Wave Of British Heavy Metal ansässig. Während das sinnlose Intro mit acht Minuten natürlich viel zu lang ist, ertönt der flotte eröffnende Titeltrack in bester Judas Priest-Manier mit coolen Twinleads. Ansonsten wird zunächst eher im angenehmen Midtempo gerockt, wenn auch fast immer Headbanger-tauglich, so wie zum Beispiel bei R&R Army“, was einen leichten Mötley Crüe-Vibe hat.

Aber es gibt auch Experimente: „Moonspell“ kommt dagegen eher getragen mit mystischen Keyboards daher. „God Bless The Whiskey“ wird in Motörhead-Manier schön punkig runtergerotzt. „Dreams Of Doom“ könnte glatt einem Western-Soundtrack entstammen. Zum Schluss gibt es aber im Uptempo mit Doublebass bei „Metalmaniac“ voll auf die Glocke. Ihr merkt schon: Hier ist gut was los! Raam Rock (so heißen sie nun offiziell seit 2020) punkten mit viel Abwechslung, müssen sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, dass so ein bisschen der rote Faden fehlt. Dennoch zeigt es, wie facettenreich die Musiker zu Werke gehen, die ganz bewusst Grenzen überschreiten und viel Kreativität zeigen. Die Produktion ist typisch Underground, geht aber völlig in Ordnung. Ein cooler Geheimtipp mit Exoten-Bonus! 

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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