WOLVESPIRIT - CHANGE THE WORLD


Label:SPIRIT STONE
Jahr:2022
Running Time:46:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jetzt halte ich die neue CD von Wolvesprit in Händen und erfreue mich an dem sehr schön gestalteten Pappcover, massiver Karton der sich nach beiden Seiten aufklappen lässt und die Band in einer fiktiven Endzeit Landschaft zeigt. Darin ein mehrseitiges, eingeklebtes Booklet mit den Lyrics. Aufgenommen wurde wieder in den renommierten Southern Ground Studios in Nashville, was in Corona Zeiten schon fast erstaunlich ist. Aber sei es drum, ab mit dem Silberling in den Player und siehe da, hier kommt produktionstechnisch ein wahrer Festschmaus auf mein HiFi Equipment zu. Sehr sauber, räumlich und dreidimensional abgemischt, eben eine typische Nashville Aufnahme erster Güte. Auch ein zum Titelsong produziertes Video im Mad Max Teil III Stil, ist recht gut umgesetzt. Zu sehen auf YouTube. Leider sind damit dann auch die positiven Aspekte dieser Langrille erst einmal abgefrühstückt.

Trotz einem leichten Wechsel im Besetzungskarussell, bleibt man der einmal eingeschlagenen Marschrichtung Retro Hippie Rock treu. Das ist zunächst ja nicht wirklich verwerflich, zumal handwerklich bei den Musikern alles im grünen Bereich ist. Allerdings ist man weit davon entfernt, damit einen Innovationspreis zu gewinnen, aber das ist bei der Konkurrenz auch üblich. Meine musikalischen Favoriten sind „Strong Against The Wind“ und „I Belong To You”. Nun komme ich aber zum Hauptkritikpunkt, die Texte und der Gesang. Wie eine gute Freundin von mir, die hauptberuflich Musikerin ist, schon die Texte des vorherigen Albums als Menstruationslyrik bezeichnete, ändert sich auch dieses Mal nichts. Nun so weit zurück wollte ich eigentlich gar nicht gehen, aber wenn noch nicht einmal das Level des Manowar Textbaukasten erreicht wird, sollte man ernsthaft mal über einen Ghostwriter nachdenken. Platt genudelte Zeilen ohne wirklichen Tiefgang und endlosen Wiederholungen ermüden einfach.

Dazu kommt, dass die Nachtigall Deborah irgendwie versucht nach Janis Joplin oder respektive nach Jutta Weinhold zu klingen. Erstere ist lange tot, und Jutta ist trotz ihres gesetzten Alters stimmlich immer noch unerreicht. Somit ist dieses Album bei mir leider auch durchgefallen und ich vergebe die Punkte für Aufmachung und Klang. Nichtsdestotrotz sollte sich der geneigte Hörer ein eigenes Bild machen, denn wie schon eingangs erwähnt, ist die Produktion klangtechnisch über jeden Zweifel erhaben.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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