MACBETH - WIEDERGÄNGER


Label:MASSACRE
Jahr:2012
Running Time:117:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn die "Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage" nicht aus Macbeth, sondern aus Hamlet ist, scheint Shakespeares Dilemma auch das von den Jungs von Macbeth zu sein. Was ist, wer ist, was ist sein und was isst wer? All das fragen sich die von Schicksal gebeutelten Deutschen. Der Tod und das Leben ist in jedem Song Gegenstand und wird mal mehr, mal weniger brutal bearbeitet. Der "neue" Sänger Oliver "Olli" Hippauf wirkt bedrohlich klar, schleudert einem die Texte gnadenlos in die Fresse und spuckt die Worte nur so aus. "Komm doch klar damit!", schwingt im Subtext mit. Was und wie gesungen wird verbinden Macbeth zu einer absolut rigorosen Einheit. Es wird vom Kannibalen Fritz Haarmann gesungen, der Jungen aufschlitzte, von den Sterbenden in Stalingrad, todgeweihten Gladiatoren und dem gnadenlosen Wiedergänger. Stilistisch gibt es ordentlich was auf die Mütze, Doppelfuß, schnelle Riffs und Bassbomben. Die Musik ist Krieg, die Texte sind ein Alptraum. Was man noch hat, wird genommen, was man schon verloren hat, war schon immer todgeweiht. Resignation, Trotz, Aggression und Schmerz mischen die Fünf zu einem fiesen Cocktail, der fern von hippen Bars ohne Eis und Schirmchen serviert wird. "Zeit der Zeiten" haut einem mit Ankündigung dann noch mal richtig eine rein. Was einem hier technisch astrein vorgesetzt wird, ist verstörend und fesselnd gleichzeitig. "Höllenfeuer" groovt und nicht nur in "Wiedergänger" werden heiße Gitarrensoli gescheuert. Thrashig, hart und bitter.

Tracklist:
01. Kamikaze
02. Fritz H.
03. Begraben
04. Fleisch
05. Stück Für Stück
06. Gladiator
07. Wiedergänger
08. Stalingrad - Kanonenfutter
09. Stalingrad - Untergang
10. Stalingrad - Das Kreuz

Bonustracks:
11. Zeit Der Zeiten
12. Bomber
13. Höllenfeuer
14. Macbeth

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


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