Die Kanadier Wreck-Defy sind ziemlich fleißig. So erscheint nun mit „The World Enslaved“ tatsächlich das dritte Album im dritten Jahr in Folge und das vierte seit der Gründung 2016 insgesamt. Wer aber denkt, dass ihnen dadurch schnell die Luft ausgeht, muss sich eines Besseren belehren lassen. Über eine Stunde lang wird hier richtig Dampf und Alarm gemacht. Gespielt wird Thrash Metal im Bay Area-Stil, der an Bands wie Exodus, Testament oder alte Overkill erinnert. Dabei wird sogar zum Teil auch mal richtig schnell geblastet, und Gitarrist Matt Hanchuck tobt sich bei den Riffs und Soli so richtig aus. Der Gesang klingt scharfkantig und dezent melodisch, aber immer kraftvoll und energiegeladen, aber fieser als auf den ersten drei Alben.

Und tatsächlich: Ex-Annihilator-Sänger Aaron Randall ist ersetzt worden. Der neue Mann am Mikrofon heißt Greg Wagner und ist mir – trotz vieler (Ex-) Bands – völlig unbekannt. Dennoch macht er seine Sache sehr gut. Bei „Obey“ und „I´d Share Your Grave“ ist das Tempo etwas gedrosselt. Ansonsten wird hier permanent das Gaspedal ausgefahren, und es kommt auch bei der langen Spielzeit keine Langeweile auf. Wreck-Defy schaffen es scheinbar mühelos, mit vertrauten Einflüssen auch immer noch innovativ zu sein und sich von allen derzeitigen Retro-Bands gekonnt abzukapseln. Präzises Zusammenspiel und eine fette Produktion tun ihr übriges. Und auch das dämonische Artwork gefällt. Hier passt einfach alles zusammen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht