Lunar Shadow ist eine von diesen Kapellen, ähnlich wie Night Eternal oder Unto Others, bei denen die Genre-Zugehörigkeit, irgendwie nicht so einfach zu klären ist. Tatsächlich ist der Pressetext von Cruz Del Sur Music diesmal sogar ein hilfreiches Schriftstück. Es wird von der Abkehr von den Black Metal Elementen und einer Hinkehr zum Indie- und Postrock geredet. Letzteres lässt sich nicht in jedem Detail verneinen aber ich bescheinige der Band dennoch, das immer noch Black Metal Einflüsse zu hören sind. Ich beschreibe diese Nuancen gerne als zielgerichtete Hektik oder fokussierte Raserei. Was ich mit diesen Wörtern meine? Was mir immer als wichtiges Element des Black Metal Sounds auffällt, ist eben dieses schnelle Spiel, sowohl bei den Drums als auch bei dem Riffing (schnell, aggressiv aber nur vermeintlich chaotisch).

Dieses Bombardement eben, das wie eine Feuerwalze nach vorne geht und so brillant die überbordenden Melodien und Arrangements konterkariert. Die Trübseligkeit die hier an den Tag gelegt wird, während die Melodien mal bluesig und mal erzmetallisch daherkommen, das kann einfach nicht jeder. Auch Robert Röttigs gesangliche Leistung ist mal wieder vorbildlich und trägt wesentlich dazu bei der Formation, ein Alleinstellungsmerkmal in der Flut der Veröffentlichungen zu sichern. Wer wissen will wie man es heutzutage noch schafft ungewöhnlich, gut produziert und trotzdem authentisch und true zu klingen, der sollte sich Lunar Shadow und „Wish To Leave“ nicht entgehen lassen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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