Die fünf Hanseaten von Godsnake haben nach ihrer 2014 erschienenen EP „Hellbound Ride“, im Oktober letzten Jahres, endlich die heißersehnte Langrille „Poison Thorn“ unters Volk gebracht. Da ich regelmäßig im nie enden wollenden Strom an geiler Heavy Musik ersaufe, komme ich jetzt erst dazu die Platte unter die Lupe zu nehmen und sie mir durch die Lauscher zu blasen. Laut Infoblatt hat die Band den Rock über Bord geschmissen, um sich nun vollkommen dem Metal zu widmen. Das unterschreibe ich sofort! Laut den Metal Archives spielen die Jungs Melodic Thrash Metal, auch das passt meines Erachtens, auch wenn Godsnake gern mal auf die Bremse treten und den Thrash mit doomiger Langsamkeit aus den Boxen drücken, was mir ziemlich gefällt (keine große Überraschung).

Ich hoffe ich kriege jetzt keine Haue aber „Blood Brotherhood“ hätte auch von Five Finger Death Punch sein können (Groove Metal mit hymnischem, catchy Ohrwurm Chorus). Nach näherer Betrachtung kann der Härtegrad nicht durchgehend gehalten werden und hier und da blitzen sogar moderne Ansätze auf. Das tut dem Hörvergnügen zwar keinen Abbruch aber ab und an ist der musikalische Aufbau doch untypisch, um zu hundert Prozent als Thrash durchzugehen. Sei es wie es ist, Stimme und Riffs können was und die Rhythmusfraktion drischt und slappt sich gleichwohl in den Gehörgang. Mein Tipp? Hört bei „Poison Thorn“ rein, der Titelsong ist eine nette Mischung aus rauem Gesang und ordentlichen Melodien.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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