Bei diesem AC/DC-Krokus-Klon-Hype, der letzten drei Jahre, war es nur eine Frage der Zeit, wann nach solch illustren Kapellen wie, '77, Airbourne und Big Balls, der nächste Act kommt, der uns ähnlich wie früher Bryan Johnson, im Jahr 1980 mit Sex, Drugs und Rock `n` Roll, überschwemmen möchte. Nun es ist vollbracht: Blood God haben diesen derben und kruden Sound mit den reißenden Vocals gepaart. Natürlich stehen die Lyrics in nichts nach und werden das örtlichen Kloster in seinen Grundmauern erschüttern. Hirn dieser unbedingt notwendigen Ergüsse ist eigentlich der Death-Metal-Barde, Thomas Gurrath. Eigentlich shoutet er bei Debauchery, aber da wurde es wohl etwas zu langweilig. Wer sich seine Stimme im eigentlichen Sinne zu Gemüte führen möchte, der kann den zweiten Silberling dieser Doppel-CD einlegen. Auf jener gibt es alle dreizehn Tracks komplett identisch eingespielt, nur mit Death-Metal-Kehle. Toll für den Fan, mir total egal. Lassen wir mal das übliche prenatale Gejaule über nackte Frauen, Alkohol und Nono-Stop-Partys vom Info außer Betracht und konzentrieren uns auf die Mucke. Wie gesagt widmet sich der Shouter, wie schon auf Big Ball (seinem letzten Hard-Rock-Aufguss) dem erdigen Sound der Australier. Cover und Booklet sind voll mit lasziven Fotos einer leicht bekleideten Blondine, die Songtitel begrenzen sich mit „Blowjob Barbie“, „Stupid But Sexy“ oder „Psycho Pussy“, an der Niveau-Grenze und scheinen etwas ernster genommen zu werden als bei Steel Panther (der Poser-Musical-Band). Ja, ab und zu darf Blood Babe Juli in einem Song mitträllern. Das macht sie gar nicht übel. Thomas, verantwortlich für Gesang und Guitar, hatte selbstverständlich Schützenhilfe. Mitproduzent Dennis Ward (Pink Cream 69) tobte sich am Bass aus, Tom Naumann (ex-Sinner), gab sich für die Additional Guitars her und Andreas Donadel saß am Kit. Ihr lest, ihr bekommt genau was angekündigt wurde. Ich brauche diese Formation genauso wie Backenzahnschmerzen aber sie macht ihre Sache zumindest gut. Wer also der alten Truppe Big Balls hinterher jammert, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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