Nicht immer ist Powermetal glatt und poliert bis überproduziert. Sucht man nach  etwas ungeschliffeneren Varianten, wird man dort fündig, wo Metal quasi noch in der Kinderschuhen steckt, und sich noch ausbreitet. In der Ukraine zum Beispiel, wo sich diese fünf Mucker im Jahre 2005 zusammentaten, um dieser Musik zu frönen. Noch unter dem Namen ‚Hellion’ gegründet, der im Laufe der Zeit, um Verwechselungen mit anderen Bands gleichen Namens zu vermeiden, in ‚Hell:on’ umbenannt wurde, ereifert man sich bereits an diesem ihrem dritten Album. Ihr Powermetal wird zwar mit viel Doublebass gezockt, aber auch schön roh mit nagelndem Bass und kernigen Vocals. „Burn“ wurde sogar mit einigen Growls versehen. Nicht unoft rifft man sehr thrashig, wie in „Bottom Line“, mit pfeilschnellen Riffs wie die von Jeff Waters (Annihilator), der tatsächlich auch mitzockte. So ein geiles Solo wie in „My Doll“, das Jeff selbst zockt, könnte ich noch öfter vertragen, und in dem von „Punk Guys“ wird kurz die Melodie von ‚Hall Of The Mountain King“ angerissen. Leider baut das Material auf der zweiten Hälfte etwas ab, trotz eines Orchesters im Abschließer „Satan“, doch der Arschtritt bleibt. So macht Powermetal Spaß, von einer Band, bei der roher thrashiger Groove so wichtig ist, wie der Doppelpunkt in ihrem Namen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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