FIUR - VERSE


Label:DONNERKEIL COLLECTIVE
Jahr:2020
Running Time:46:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fiur aus Berlin waren doch schon einmal bei CROSSFIRE vertreten. Der Name sagt mir zwar spontan nichts, aber das Cover des Debüts „Elementa / Refigium“ kommt mir bekannt vor. Und tatsächlich! Einzelkämpfer Tobias Jäpel holt zum zweiten Schlag aus. Ich bin bei sechs Songs (drei davon Intros) zunächst von einer EP ausgegangen, allerdings kommen sie mit den drei „richtigen“ Songs, die alle jeweils zehn bis elf Minuten lang sind, locker auf eine stolze Albumlänge von über einer Dreiviertelstunde. Folkig wird das Zweitwerk „Verse“, welches komplett deutsche Texte enthält, eingeleitet. Danach gibt es aber gut gemachten, frostigen Melodic Black Metal mit leichtem Pagan-Einschlag auf die Ohren. Das Tempo ist meist ruppig und schnell, jedoch lockern die folkigen Gitarrenmelodien das Gesamtbild auch mal etwas auf. Die deutschen Texte klingen schön fies.

Auf Englisch hätte alles vermutlich etwas glattpolierter geklungen. Jedoch finde ich die harte Phrasierung der deutschen Sprache in diesem Fall gut! Das Album scheint ohne Bass aufgenommen zu sein und ist fadendünn produziert, wodurch die beabsichtigte, klirrende Kälte perfekt eingefangen wird. Vergleiche zu anderen Bands passen hier nicht so richtig. Der Sound ist eigenständig und nicht abgeklatscht, und auch wenn es sich hier um klassischen Melodic Black Metal handelt, klingt Fiur auch nicht Schwedisch. Wer abwechslungsreichen, aber dennoch eingängigen Melodic Black und dünne Produktionen mag, der wird hier einen kleinen Geheimtipp für sich entdecken.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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