NEAL MORSE - JESUS CHRIST EXORCIST - LIVE AT MORSEFEST 2018


Label:FRONTIERS
Jahr:2020
Running Time:117:17
Kategorie: Liverecording
 

Man mag religiös sein oder eben nicht, aber was ich, unter anderem 2020, gelernt habe, ist: Bands oder Musiker, die religiös sind, können trotz allem phänomenale Musik schreiben! Neal Morse kenne ich seit den frühen Neunziger Jahren, damals noch als Frontman der Edel-Progger Spock´s Beard. „The Kindness Of Strangers“ war damals mein Einstieg in diese magische Welt aus Hammond-Orgeln, komplexen Rhythmuswechseln und verschachtelten Song-im-Song-Gebilden. Umso verwunderter war ich, dass Neal selbst gar nicht den Hauptteil des Materials singt, sondern sein Nachfolger am Mikro bei Spock´s Beard: Ted Leonard. Und zwar als Jesus, der Hauptrolle in diesem Progressive Rock Musical. Natürlich machen alle beteiligten ihre Sache toll. Was mich sehr freut ist, dass Mister Morse anscheinend nach seinem Ausstieg bei Spock´s Beard keine verbrannte Erde hinterlassen hat, schließlich ist Herr Leonard der neue Sänger bei Neals alter Kapelle und auch Nick D´Virgilio (singt hier den Judas) ist wichtiger Bestandteil von seiner ehemaliger Band gewesen (bei der er die Drums bedient hatte und der zweite Sänger war). Ich muss als einzigen Nachteil an „Jesus Christ The Exorcist – Live At Morsefest 2018“ anmerken, dass die Thematik um Jesus und Satan mal so gar nicht meins ist. Die Umsetzung ist typisch Neal Morse (großartig und völlig verrückt), aber fast zwei Stunden Material sind einfach arg viel und gefühlt länger als jeder Weihnachtsgottesdienst. Für jeden Fan von Neal Morse lohnt sich das Reinhören ohne Frage, und wenn der religiöse Touch den geneigten Hörer nicht abschreckt, wird man hier toll unterhalten.

Note: Keine Wertung
Autor: Dennis Eikenkötter


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