SAGA - 20/20


Label:EAR
Jahr:2012
Running Time:48:14
Kategorie: Neuerscheinung
 

Na endlich, haben es all im Team begriffen, dass niemand anderer als Michael Sadler der ewige Saga-Sänger ist. Rob Moriatti (Final Frontier) ist selber ein Wahnsinns-Fronter und ich habe ihn nie mit Saga erlebt, aber ich denke schon, dass dieser Sound nicht wirklich seine Baustelle ist. Wie dem auch sei, Sternstunde und ein neues Album. Was haben wir zu erwarten? Ich denke mal genau das was uns serviert wird. Gewohnte Kost zwischen alten Hits und neumodischen Experimenten mit dem die Band viele Fans in den 90er-Jahren verloren haben. Obschon sie es geschafft haben mit diesem Opus eine Brücke zwischen beiden Generationen zu schlagen. Der Opener „Six Feet Under“ ist noch etwas sperrig, während der nächste Song „Anywhere You Wanna Go“ beträchtliche Melodien zwischen den anspruchsvollen Passagen bietet. Selbst ein halbwegs zu merkender Refrain ist dabei. Träumerische Harmonien und edler Gesang erwarten uns auf „Ellery“, mit seinen zarten Strukturen. Mitten in den 2000er-Jahre hatten die Canucks ihre Stillstands-Phase, die mit dem Song „Spin It Again“, tatsächlich gebrochen wird. Ein typisches 80er-Jahre Parade-Track. Und viele andere neue Dinge gibt es ebenfalls zu erfassen. Chef Jim Gilmour hatte fast sein Augenlicht verloren (dazu der passende Albumtitel, denn 20/20 bedeutet die optimale Sehkraft), ein neuer Drummer ist am Start, Mike Thorne und ein Labelwechsel von InsideOut zu Ear/Edel wurde vollzogen. Und nein, es ist nicht das zwanzigste Album der Band, sondern das einundzwanzigste. Es sei denn man rechnet das Werk mit Rob Moriatti („The Human Condition“ aus dem Jahr 2009) ab. Es sind zwanzig Alben mit Michael Sadler. Der kann auf der Ballade „Lost For Words“ noch mal richtig schmachten. Klar, die Glanzjahre werden hier nicht zurückgeholt, aber mit einem derartigen Album und solcher Musik kann die Band sich noch Jahre halten. Welcome back, Michael.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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