S.D.I. - SIGN OF THE WICKED


Label:MDD
Jahr:2020/1988
Running Time:51:40
Kategorie: Re-Release
 

Manche Bands aus den Achtzigern wurden im Laufe der Jahre einfach vergessen und beginnen langsam wieder Kult zu werden. Ich kenne S.D.I. in der Tat schon ziemlich lange. 1992 im zarten Alter von vierzehn Jahren, als ich begann, mir meine ersten CDs zu kaufen, lag „Sign Of The Wicked“ von S.D.I. für zehn Deutsche Mark bei Karstadt auf dem Wühltisch. Dass sowohl das Bandlogo als auch das Cover-Artwork nichts mit der Original-Ausgabe des Albums zu tun hatten, wusste ich damals natürlich nicht. Ein muskulöser Held in bester „Masters Of The Universe“-Tradition zierte das Cover. Die CD war billig und lachte mich an, also nahm ich sie mit. S.D.I. haben sich sogar erst kürzlich reformiert, mit dem Comeback-Album „80´s Metal Band“ Anfang 2020 aber leider einen absoluten Rohrkrepierer hingelegt; eine Reunion, die so nicht sein musste... In der Vergangenheit haben mir die Osnabrücker Speed- / Thrash Metaller jedoch sehr gut gefallen. Zu meiner Überraschung sind das sechsminütige „Comin´ Again“ und der anschließende Titeltrack hier zwei Songs; auf der damaligen Billig-CD von Laserlight war es einer mit neun Minuten Länge.

S.D.I. geben sich schnell und tight, aber dennoch hymnisch. Der Opener klingt von den Gitarren und von den Gesangslinien her wie Running Wild, die Stimme ist jedoch anders. Mal schnell mit Doublebass, mal mit sägenden Gitarren, mal mit hymnischen Refrains und fetten Gang-Shouts („Megamosh“, „Alcohol“), schwimmt man irgendwo im Fahrwasser von ähnlich gepolten deutschen Bands wie Faithful Breath, Risk, Tankard, Violent Force oder eben Running Wild, ohne jedoch wirklich wie eine dieser Combos zu klingen oder an deren Klasse wirklich ranzukommen. Aber die deutsche Herkunft können sie nicht von sich weisen, weder musikalisch noch gesanglich. Neben den neun regulären Songs des Albums gibt es hier zusätzlich vier Bonustracks, von denen ich nicht weiß, wo sie herkommen. Allerdings fügen sie sich vom Material her nahtlos ein. Die Produktion ist ziemlich fett für eine vergessene Band. Zudem gibt es hier das schlichtere Original-Artwork zu bestaunen. Bei mir spielt bei der Punktzahl in diesem Fall wohl auch etwas Nostalgie mit. Ein Pflichtkauf ist das hier ganz sicher nicht, aber ich freue mich, dass es dieses Album wieder regulär auf CD zu kaufen gibt!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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