CADAVER - EDDER & BILE


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:31:25
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die wohl dienstälteste Death Metal-Band Norwegens, Cadaver, meldet sich überraschend mit ihrem vierten Album zurück. Das letzte Album „Necrosis“ stammt von 2004. Davor gab es 2001 den Black Metal-lastigeren Ableger Cadaver Inc. mit dem einzigen Album „Discipline“. Hier konzentriert sich die mittlerweile zu einem Duo geschrumpfte Band, von denen nur noch Anders „Neddo“ Odden dabei ist, der sich um alles außer das Schlagzeug kümmert, aber wieder auf ihre Death Metal-Wurzeln. Unterstützt wird Neddo dabei überraschenderweise vom aktuellen Megadeth-Drummer Dirk Verbeuren, der Cadaver auch schon seit 2014 angehört; Megadeth erst seit 2016. Zehn böse Nackenbrecher sind hier am Start, die eigentlich alles beinhalten, was guten Death Metal ausmacht: sägende Riffs, treibendes Schlagzeug mit Uptempo, Doublebass und Blastbeats, und vor allem wütender Growlgesang, der richtig schön angepisst daherkommt.

Die Gitarren klingen tief und böse, die Mucke insgesamt sehr blasphemisch. Hier geht es eher wie bei Bands wie Carcass, Autopsy, Massacra oder Thou Shalt Suffer zu, also längst nicht so glattpoliert wie bei den ganzen erfolgreichen US Death Metal-Bands aus den Neunzigern. Dabei geben sich Cadaver trotz hörbar technischer Finessen immer straight und voll in die Fresse. „Edder & Bile“ ist so intensiv, dass man gar nicht merkt, dass das Werk so gerade mal die halbe Stunde Spielzeit überschreitet. Es ist ein tolles und sehr kurzweiliges Death Metal-Opus der alten Schule geworden. Das einzige, was mich wirklich stört, ist das steril klingende, getriggerte Schlagzeug. Ansonsten ist hier alles geil! Mehr davon!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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