BRUCE SPRINGSTEEN - LETTER TO YOU


Label:COLUMBIA
Jahr:2020
Running Time:58:17
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

The Boss, Bruce Springsteen begleitet mich fast mein ganzes Leben. Ob nun mit seiner fantastischen E Street Band oder solo, die Seele seiner Songs ergriffen mich und lehrten mich Manches, an das ich mich mein Leben lang hielt. Einiges war auch schon ein Teil meines Charakters und die Texte verfestigten meine Meinung. Diese Harmonie und das Zugehörigkeitsgefühl, stellt sich auch mit den aktuellen zwölf Beiträgen ein. Zwei der Lieder durfte man vorab bereits auf YouTube erhaschen. Den Titeltrack „Letter To You“ und den Hammer-Track „Ghost“, der aufgrund des Refrains, vielleicht besser „I´m Alive“ getauft worden wäre. Hört sich nur nicht so cool an, haha. In beiden Videos gibt es ähnliche schwarz/weiß Video-Sequenzen der E Street Band bei der Produktion. Die Formation mit The Boss der alles im Griff hat, wechselt zur alter Stärke. Eine Facette, die auf dem einen oder anderen Solo-Tonträger, etwas in Vergessenheit geraten ist. Mit Ehefrau Patti Scialfa, dem coolen Nils Lofgren, dem untentbehrlichen und grandiosen Steven Van Zandt (Little Steven) und dem bekannten Rest (Roy Bittan, Garry Tallent, Max Weinberg) der Truppe, ist man einfach unschlagbar. Charlie Giordano ist der neue Keyboarder an Bord, der für den verstorbenen Danny Federici kam. Schade das dies Album auf dem Cover ohne den Anhang „& The Street Band“ erscheint. Ein kleiner schaler Nachgeschmack.
 
Wer sich wundert warum die Songs teilweise so oldschool funktionieren, dem sei gesagt, das drei Beiträge bereits in den 70er-Jahren komponiert wurden. Einer sogar noch früher, mit Bruces´ Band Castiles. Zudem gönnte man sich die Freiheit, diese Lieder in nur vier Tagen live einzuspielen ohne sich die Finger mit Overdubs schmutzig zu machen. Dazu gehört das balladeske „If I Were The Priest“. Emotionen pur. Das gelungene Bob Dylan´eske „Janey Needs A Shooter...kraftvoll von der Stimme, wie überhaupt auf dem ganzen Werk und sehr typisch umarrangiert. Und last but not least „Song For Orphans“. All die Sehnsüchte, Anklagen an die Gesellschaft, das Saxophon, die Mundharmonika, die Inbrunst und das Wort für die Arbeiter...alles da..alles gut!
 
Dazu gesellen sich das rockige „Rainmaker“, das als Piano-Nummer aufgebaute „House Of A Thousand Guitars“ (natürlich spielt eine Gitarre in dem Song aber ein paar mehr bei dem Titel...!), überhaupt der schwächste Track, ganz unter dem Motto: „Don´t bore us, bring us to the chorus!“ und das geschmeidge „The Power Of Prayer“. Einer meiner Favoriten: „I´ll See You In My Dreams“. Bruce könnte mit seinen Freunden, für mich persönlich, noch zehn weitere Releases schaffen, wie die vorliegende zwanzigste Scheibe. Das Potential ist vorhanden. Keine Innovation (warum auch?) aber solides Handwerk von Bruce Springsteen & The E Street Band!!!
 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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