BON JOVI - 2020


Label:ISLAND / UNIVERSAL
Jahr:2020
Running Time:48:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die wilden Partyzeiten der Formation Bon Jovi, die mal diesbezüglich den Ton angaben sind wohl lange vorbei. Auch die aufgelöste Zusammenarbeit mit Richie Sambora, macht die Sache auf „2020“ nicht besser. Nun gut, 2020 war schließlich kein Party-Jahr, denn abgesehen von den üblichen Kriegen, Massakern, Attentaten und Mißständen weltweit, gab es für die US-Amerikaner in ihrer Heimat ein paar Themen, die sich nun in den Lyrics widerspiegeln. Die tödliche Festnahme von George Floyd, die anstehende Präsidentschaftswahl, mit zwei haushoch dummen Kandidaten, den nahezu ungelösten Problemen der dortigen Gesellschaft, sowie die weltweite Corona-Pandemie. Alles kommt auf den Teller und reflektiert vielleicht deswegen die moderaten Töne. Und dennoch bleiben trotzdem die Fakten bestehen, das die Stimme des ehemaligen Sunshine-Boys stark gelitten hat und er die Höhen, wie der Teufel das Weihwassers scheut, der ehemalige Gitarrist Mister Sambora, kompositorisch an allen Ecken und Kanten fehlt, und Bon Jovi sich noch mehr in die Ecke des Soft-Rocks einklemmt. Und die vielen anderen sozialkritischen Themen, die bereits Einzug in den Texten der Band fanden, entdeckt man heuer wieder.

Das wird den Alt-Fan noch mehr vergraulen und die Spät-Fans, finden sowieso alles gut. Musikalisch haben wir den eben erwähnten seichten Rock, eine gewisse Affinität zu Bruce Springsteen und einem hauch von Country. Das wird im Radio gewiss für einige Spielzeit sorgen und die Muttis freuen. Leider fehlen mir dennoch ebenso die kleinen Überraschungen oder richtige Überflieger-Momente. „2020“ geht absolut auf Nummer sicher, wobei die einzigen brauchbaren Nuancen vom aktuellen, kanadischen Gitarristen Phil X, der Anfang der 90er-Jahre, bei der Canuck-Legende Triumph gespielt hat, stammen. Das Herr Bongiovo sich auf dem Cover alleine ablichten hat lassen, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Auch in dem Video zu „Do What You Can“, im Duett mit der Country-Pop Nachtigall Jennifer Nettles, glänzt die Band mit Abwesenheit. Dennoch bleibt dieser Track der beste Beitrag, auf dem fünfzehnten Album der Formation, das ich wohl für das schlechteste der Bandkarriere halt. Die quäkende und langweilige Gesangsstimme auf „Story Of Love“, bietet euch zumindest einen großen Punkt für mein Statement.

Ach ja, das Duett gibt es nur auf der Deluxe-Edition, die insgesamt drei Bonus-Tracks (auch „Shine“ und „Luv Can“) enthält. Die reguläre Version auf dem Zehn-Track Album singt Jon alleine.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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