HEADBANGERS OPEN AIR Tag 1

Brande-Hörnerkirchen, 26.07.2012

Tag 1: Portrait, Warbringer, Jaguar, Solemnity, Lizzy Borden

Das H.O.A. gehört seit Jahren zu einem meiner Lieblingsfestivals. Das liegt einerseits am mehrheitlich guten Programm, und andererseits an der coolen Location, findet die Chose doch im Garten von Thomas Tegelhütter statt. Und so pilgerte (bzw. flog) ich auch dieses Jahr wieder nach Brande-Hörnerkirchen (diesmal mit einem etwas längeren Anreiseweg als gewöhnlich), wo sich normalerweise die Füchse und die Hasen gute Nacht sagen. Ausnahmsweise musste man sich auch wettertechnisch keine Sorgen machen, waren doch für die ersten zwei Tage hochsommerliche Temperaturen angesagt.

 

HOA portrait LIVE 2012Nachdem Eintrittsbändel und Fotopass organisiert waren (beides verlief ohne Stress), begann das Festival am Donnerstag Abend pünktlich um 17.20 Uhr bei brütender Hitze mit den Schweden von Portrait. Ich habe die Band nun eine Weile nicht mehr live gesehen (geht das eigentlich bei der konstanten Festivalpräsenz der Band?) und muss doch sagen, dass sich die fünf Mannen um Christian Lindell livetechnisch und vor allem was die Bühnenpräsenz betrifft, stark verbessert haben. Besonders bei Sänger Per Karlsson, welcher mich bei meinem letzten Gig der Band (Würzburg 2009) nicht so recht überzeugen konnte, ist eine beachtliche Steigerung erkennbar. Auch wenn ich die Bandphase mit Philipp am Gesang und David Stranderud am Bass als die bessere empfinde, muss man der Band ihre Entwicklung zugestehen und Portrait bewiesen, dass sie ein würdiger Opener des diesjährigen Festivals waren. Eine gelungene Setlist kombiniert mit einem festivalhungrigen Publikum und einer verbesserten Bühnenpräsenz ließen das HOA 2012 sehr positiv starten.

 

HOA solemnity LIVE 2012Da ich im Anschluss an Portrait mit Hasche (ex-Running Wild, Promoter Rockfabrik Ludwigsburg) ein paar Bier verhaften musste (und wer Hasche kennt, der weiß, dass es nicht bei zwei oder drei Gerstenschalen bleibt), habe ich die Auftritte von Warbringer und Jaguar nur passiv miterlebt. Was ich jedoch gehört und nebenbei gesehen habe, kam durchaus amtlich rüber und wusste beim Publikum zu gefallen. Auf den Auftritt von Solemnity (Foto links) war ich dann sehr gespannt, hatte ich doch noch nie das Vergnügen, die Band auf einer Bühne bewundern zu dürfen. Die Mannen um Sven fanden gleich mit amtlich Schmackes (brennende Schwerter etc) den Einstieg in ihren Set und lieferten generell eine sehr sehenswerte Show ab, die nicht nur mir, sondern auch den Restanwesenden gut gefallen hat. Über die Qualität der Musik lässt sich wie immer streiten, und ich werde wohl nie ein Anhänger dieser Kapelle werden, aber showtechnisch war Solemnity’s Auftritt sicherlich eines der Highlights des diesjährigen Festivals. Musikalisch war das Dargebotene ebenfalls im grünen Bereich und der Sound was akzeptabel bis gut, so dass man von einem durchaus gelungenen Auftritt der der Augsburger Puppenkiste sprechen konnte.

 

HOA lizzy borden LIVE 2012Im Anschluss an eine umfangreiche Umbaupause betrat der Donnerstags Headliner die HOA Bühne. Lizzy Borden gehörten zwar zu denjenigen Bands des diesjährigen HOA's, die man bereits bei anderer Gelegenheit (Bang Your Head, Keep It True, etc.) bewundern konnte, deren Bühnenshow und musikalische Qualität aber jedes Festival bereichern kann. Da machte auch der Auftritt auf dem HOA keine Ausnahme, auch wenn gewisse Abstriche in der B-Note in Kauf genommen werden mussten. Gewohnt solide und sicher agierte die Band, und spielte sich durch ihren Set an Klassikern (Red Rum, Eyes of a Stranger, Master of Disguise, Me Against The World, American Metal) und neueren Songs (There Will Be Blood Tonight, Tomorrow Never Comes). Als kleine Überraschung wurde der Lady Gaga Hit „Edge Of Glory“ in den Set eingebaut. Einige negative Punkte hinterließen jedoch einen etwas fahlen Beigeschmack bei mir. Einerseits war die Show gewohnt solide und sehenswert, andererseits hätte man getrost auf gewisse Soloeinlagen verzichten können, auch wenn diese „Unterbrüche“ dazu dienten, Lizzy die nötige Zeit zum Klamottenwechsel zu geben. Völlig unnötig dagegen die Coverversion des Steppenwolf Klassikers „Born To Be Wild“, vor allem unter Berücksichtigung dessen, dass dafür Bandklassiker wie „Rod Of Iron“ oder „Give’em The Axe“ unter den Tisch fielen. Solide aber nicht überragend, eher etwas enttäuschend aufgrund des einen oder anderen fehlenden Klassiker. Da wäre bedeutend mehr drin gewesen.

Link zum Review H:O:A Tag 2:

http://www.crossfire-metal.de/live-reviews/headbangers-open-air-tag-2-brande-hoernerkirchen-27072012/

Link zum Review H:O:A Tag 3:

http://www.crossfire-metal.de/live-reviews/headbangers-open-air-tag-3-brande-hoernerkirchen-28072012/ 



Autor: Steph Bachmann - Pics: Steph Bachmann