TAKIDA - Manchmal einfach verloren und ausgebrannt


Ich freue mich sehr auf das Interview. Es kommen Tomas Wallin, wie immer etwas grimmig aussehend, aber total nett und freundlich, sowie Frontmann Robert Pettersson, der etwas müde aussieht.

logoReiner: Schön Euch zu treffen! Ich freue mich auf das Konzert. Ich habe mir Euer neues Werk noch nicht angehört, will erst das Konzert sehen und dann später auch das Review dazu schreiben!

Tomas (beide lächeln: Eine gute Idee! Dann lass Dich mal überraschen. Es wird heute natürlich die Hauptrolle spielen, aber wir haben auch vor, immer wieder unseren langen Weg mit alten und älteren Songs zu präsentieren. Wir sind fast am Ende dieser Tour, die in kleineren Hallen stattgefunden hat. Siebzehn ausverkaufte Konzerte in siebzehn Tagen, das geht an die Substanz. Aber danach haben wir bis Januar etwas Ruhe. Doch dann folgen unendlich viele Auftritte in Schweden. England ist geplant, wir werden sehen.

Reiner: Wie kann es, dass eine Band Eures Kalibers in so kleinen Hallen Konzerte gibt? Bei,beiden Schulter zucken und wieder,ein lächeln.

Tomas: Vielleicht traut sich ja das Management noch nicht, größere Hallenfür uns in Deutschland zu buchen, obwohl es auch Freude macht, mal näher am Publikum zu sein, denn bei den größeren Events ist das einfach nicht möglich; in Schweden oder Finnland schon garnicht. Da kennt uns fast jeder. Obwohl: Auch hier sehe ich immer mehr Besucher, die mir irgendwie bekannt vorkommen. Und viele singen unsere Songs auch mit. Ein schönes Gefühl!

Reiner: Wie seht Ihr Euer neues Werk „Sju“? Ich habe eine Menge darüber gehört und fast alle sind begeistert!

Robert: Das ist schön! Wenn dann auch die Verkäufe stimmen, ist es noch schöner. Der Musik-Markt wird immer schwieriger; zu schnelllebig. Kaum noch jemand kauft eine Compact Disc oder gar ein Vinyl-Album. Von den Gagen wird es auch schwieriger zu Leben. Merchandise ist unglaublich wichtig geworden!

Tomas: Darum musst Du auch immer etwas Neues machen, und genau das macht manchmal müde, lustlos und brennt Dich aus!

Robert: Ruhepausen gibt es kaum noch! „Sju“ist über eine lange Zeit entstanden. Viele treffen waren nötig, um die vielen Ideen und Puzzle-Stücke in eine Form zu bringen. Denn die Erwartung, die wir an uns selber stellen, sowie auch die des Publikums waren diesmal schon ziemlich hoch. Wir spürten den Druck, haben uns aber trotzdem die Zeit gelassen, wie wir meinen, etwas Besonderes zu schaffen.

Tomas: Von der Vergangenheit kann man ja auch schlecht Leben. Die Fans erwarten ständig Neues, oder eine Entwicklung, einen Schritt in die eine oder andere Richtung, am besten nach vorn (Nun müssen wir alle Lachen. Zustimmendes Kopfnicken, aus dem ich lese, ist richtig, aber gar nicht so einfach). Denn das Rad ist erfunden. „Sju“ist ein Schritt nach vorn, wie ich meine: kurze Tracks mit dem Besonderen. Jeder Song hat etwas Besonderes und ist in sich geschlossen. Du wirst es später hören, oder wenn Du Dir die Platte zu Hause anhörst. Ob es nun die etwas härteren Titel sind, so haben auch die ruhigeren Balladen ihre Magie.

Robert: Und das Schöne ist: Wir können alles ohne Tricks auch live auf die Bühne bringen!

takidaReiner: Noch eine letzte Frage: Also wird im nächsten Jahr das Jahr der Konzerte? Kommt Ihr auch wieder nach Deutschland?

Tomas: Geplant ist so etwas zum Ende des Jahres hin. Wir werden sehen und sind für alles offen. „Sju“muss ja zunächst mit der Band live an das Publikum gebracht werden. Deshalb ist es schön, es auch hier zu spielen, denn unsere Fanbase in Deutschland wächst und wächst.

Reiner: Danke für das schöne Gespräch! Und nun bin ich neugierig. Besonders hat mich gefreut, dass Tomas, als ich unten stand, mir noch ein von allen signiertes Vinyl schenkte. Danke!

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Autor: Reiner Langer