SHARK ISLAND - BLOODLINE


Label:SAOL
Jahr:2020
Running Time:48:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit dem ersten Riff des Openers „Make A Move“, war ich mir sicher, dass die neue Dokken-CD auf mich niederwalzt. Aber nein, es sind die US-Amerikaner Shark Island, die sich eigentlich im Jahr 1992 aufgelöst haben. Seitdem gab es für die einzelnen Musiker ziemlich viele Begegnungen in anderen namhaften Acts und Soloprojekten. Bis man im Jahr 2017 ein weiteres Mal zusammenfand. Klar, die Zeit der großen Poser-Festivals war voll im Gange und man wollte etlichen Oldschooler-Acts ausgraben. Nun nach insgesamt drei Alben, die eigentlich nicht wirklich punkten konnten, gibt es mit „Bloodline, zumindest für eine Handvoll alter Fans, den langersehnten Nachschlag. Doch Shark Island haben seit ihren ersten Recordings ein Problem, das sie weiterhin begleitet: sie haben einen coolen Sänger, satte Ideen für fette Riffs und treibenden Sound, kommen aber mit Ohrwurm-Refrains, die sich ins Kleinhirn fräsen müssten, nicht wirklich aus dem Quark. Als wenn man ein Buch liest, das ohne Höhepunkt eine Geschichte erzählt. Das ist nicht unbedingt erfüllend. „Bloodline“ will zum Verrecken keine Ausnahme machen. Und mit dem Beitrag „7 Tears“ hat das Album schließlich seinen kompositorischen Tiefpunkt erreicht. Nichts ist nerviger als ideenloses Mittelmaß.  Der Facettenreichtum des aktuellen Silberlings, spiegelt sich auf dem Albumcover wieder. Vorsicht! Ironie! Somit kann man den ersten Niedergang im Jahr 1992, nur bedingt auf den Grunge schieben. Aber egal, wenn man im Voraus von einem Reunion Line-Up, mit nur einem Original Mitglied, nicht viel erwartet, kann man auch nicht wirklich enttäuscht werden. Heuer mit dabei: Alex Krane und Damir Simic an den Gitarren, Christian Heilmann am Bass und Alen Frjlak an den Drums. Trotzdem viel Erfolg!

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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