Bei manchen Bands ist es so, dass man sich nur das Logo und das Cover ansehen muss, um zu wissen, worum es geht. Ich finde das gut, denn es gibt leider auch Combos, die Leute auf diese Weise gekonnt in die Irre führen. Nicht so jedoch Surgical Strike. Es sieht nicht nur nach Ami Thrash aus, sondern es steckt auch Ami Thrash drin, und das, obwohl sie aus Deutschland kommen! Zunächst waren die Hannoveraner von 1993 bis 1996 aktiv, veröffentlichten in dieser Zeit aber nur zwei Demos. Ihre Reunion feierten sie 2014. 2016 gab es eine erste EP mit fünf Tracks, von denen es aber keiner auf dieses Debüt geschafft hat. Hier sind elf brandneue Tracks enthalten, die gehörig Arsch treten und ganz viel Spaß machen. Am häufigsten werde ich bei ihrer Musik an Exodus erinnert. Ihre Musik ist schnell und wild. Die grenzenlose Spielfreude ist ihnen jederzeit anzumerken. Die Riffs schreddern und grooven, das Schlagzeug treibt, teilweise sogar mit geilen, tighten Blastbeats, die Doublebass bollert, der Gesang klingt rotzig und aggressiv, es gibt aber auch geile fette Backing Vocals in den Refrains. Hier tritt einfach alles Arsch! Die Musik lässt einem keine Zeit zum Luftholen und kommt gänzlich ohne Langeweile aus. Die fette Aufnahmeknallt an allen Ecken und Enden, lässt dabei aber alle sterilen Trendproduktionen meilenweit hinter sich. Ich bin nicht der größte Fan von Retro Thrash, aber Surgical Strike klingen trotz aller bekannten Zutaten immer noch innovativ und machen vor allem richtig Bock!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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