STEEL PANTHER, FOOLS ERRANT

Köln, Essigfabrik, 10.11.2019

Steel Panther live 2019 1Eisig kalt, klirrt der Wind am Rhein und trotzdem bleibt die Essigfabrik, mit der langen Schlange und knapp bekleideten Mädels, bis Ultimo geschlossen. Kein netter Zug des Betreibers. Danach ist alles aber recht zügig, Gates open…die Mädels dürfen vor und ich musste noch nicht mal eine Akkreditierung vorzeigen. Geht doch! Razzfazz ist die Halle voll und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Und dabei steht noch keine Band auf der Bühne. Das Bier fließt, der erste Merchandise wechselt den Besitzer und pünktlich geht das Licht aus.

 

Fools Errant live 2019Den Anfang des heutigen Abends machen die Duisburger Fools Errant, die ich nun das dritte Mal live erlebe und die vielleicht nicht mehr so ganz als Geheimtipp gelten. Ich selber war anfänglich skeptisch, ob der Alternative Rock der Band „nicht mehr ohne Label“, an dem hiesigen Abend passen würde. Aber das zahlreich anwesenden Publikum strafte mich Lüge und feierte schön ab. Ein Mancher war sogar textsicher. Die Ruhrpott-Formation gab Vollgas, war sichtlich begeistert und ließ sich von der freundlichen Annahme seitens der Zuschauer, weiter aufpeitschen. Fronter und Sympathikus Raphael Peller, hatte mit seinem Charme und der zielsicheren Stimme ein leichtes Spiel. Für sieben Beiträge konnte man sein Bestes geben und tat dies, mit Songs wie „Revelry“ und „Demons“. Der zweite Hit stammt eigentlich schon vom neuen Album, das im April 2020 erscheint, dessen Name ich aber nicht verraten darf. Somit bleibt es mir ebenso verwehrt euch meinen Lieblingssong des Abends vorzustellen, nennen wir ihn einfach mal Track 6, da er im Prinzip noch keinen festen Titel hat und ebenfalls, von dem bald erscheinenden Opus stammt. Danke für eine geile Show von einer geilen Band.

 

Steel Panther live 2019Steel Panther habe ich vor circa sechs Jahren das letzte Mal live gesehen. Eine frische Band mit Fun, Esprit, Sex-Appeal und purer Energie. Obwohl ich langes Gequatsche bei Konzerten nicht mag (da gehen mir die Muskelmänner von Manowar ganz gewaltig auf den Sack), haben diese Amis, mit ihren sexistischen Jokes ein Stein im Brett. Hier gehört das wirklich zur Show. Und doch war ich ein kleines bisschen enttäuscht, dass die Poser-Panther so gar nichts Neues in ihr Konzept eingebaut haben. Dieselben Sprüche und Sticheleien gegeneinander und den Jungs im Publikum, die „dummerweise“ ihre Freundin mitgebracht haben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie unlustig dieser Aspekt gewesen wäre, hätte ich die Formation noch einige Male öfter gesehen. Somit war klar, dass auch zum Schluss, die nicht immer ganz so schönen Chikas auf der Bühne zum Tanz aufklatschten, haha. Was manche Girls da abziehen ist schon widerlich…aber auch das gehört zur Show. Die Formation blieb musikalisch als auch gesanglich, ihren Fans nichts schuldig. Da gab es das volle Brett mit den Klassikern „Poontang Boomerang“, „Party Like Tomorrow Is The End Of the World“ und mein persönlicher Favorit „Community Property“. Zwischendurch durfte ein Typ mit Muschimaske (Vaginahead) als Lacher auf die Bretter. Da muss man als Band, nach dem zweiten ausverkauften Auftritt hintereinander, auch mal Glück haben. Mit „Heavy Metal Rules“, galt es ebenso ein aktuelles Album zu promoten und das taten die Jungs mit Beiträgen wie „Fuck Everybody“, „All I Wanna Do Is Fuck (Myself Tonight)“ und „I Ain't Buying What You're Selling“. Vielleicht nicht die besten Songs der Karriere aber nicht schlecht. Insgesamt fand ich vierzehn Lieder, ein etwas zu kurzes Set aber die Fans waren komplett zufrieden.

 



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak