Und wieder gibt ein nicht gerade unbekannter Musiker, sein Solodebütwerk zum Besten. Heuer handelt es sich um den Gitarristen Clint Lowery, der eigentlich eher als Klampfer bei Sevendust bekannt ist. Zeitweise war Clint auch Axt-Schwinger auf Tour bei Korn. Auf „God Bless The Renegades“, ein recht schweres und robustes Alternative Album, überzeugt er ebenso mit seinen kräftigen Vocals. Unterstützt wird er von Wolfgang Van Halen an den Drums und am Bass. Selbst die Produktion ließ er nicht einfach irgendwen handhaben. Er wählte Michael „Elvis“ Baskette, der schon für Alter Bridge und Slash die Dinge regelte (aah, geiles Wortspiel). Schlauerweise macht der Protagonist keine Quantensprünge in Genre von denen er keine Ahnung hat. So gibt es hier ein cooles Gebräu aus seiner Stammband, den eben erwähnten Alter Bridge, sowie den selbst genannten Einflüssen von Queens Of The Stone Age und Nine Inch Nails. Ein schöner Batzen modernen Hard Rocks. Zum Glück müssen wir auf Hitpotential nicht verzichten. Schließlich hatte der Mann über zwanzig Jahre Karriere Zeit, sich Gedanken zu brauchbaren Kompositionen zu machen. Er hat nach über zwanzig veröffentlichten Alben (alle Acts zusammen gerechnet), seinen Biss und seinen Charme nicht verloren. Das handfeste „Alive“ gehört zu meinen Favoriten.  Das Werk ist stimmig, allein schon aufgrund, dass die musikalischen Einsätze des Herrn Van Halen (Van Halen Bassist seit 2006) nicht in den Hintergrund gedrückt werden. Man ergänzt sich mit den Riffs des Chefs. Aber über allem schwebt die mächtige Voice. Ein kleines bißchen mehr an Abwechslung hätte dem Tenor des Albums nicht geschadet aber das kann ja auf dem nächsten Opus nachgeholt werden. Sofern Herr Lowery nicht wieder über zwanzig Jahre benötigt und sich musikalisch ein weiteres Mal als Solist zu betätigen, um einen Kracher wie den Chartbreaker „Silver Lining“ ins Rennen schickt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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