Lese ich im Infoblatt über eine israelische Sängerin, fällt mir als erstes immer Ofra Haza ein. Gut, mein Vater, Gott hab ihn selig, hätte wohl zuerst Daliah Lavi genannt oder auch Esther Ofarim. Was aber haben alle diese Damen gemeinsam? Richtig, alle sind mit einer unverkennbaren Stimme gesegnet. Jetzt bewegt sich die Wahlberlinerin Moran Magal jedoch eher im klassischen Singer Songwriter Bereich mit Klavierbegleitung. Nun ist das also mal ein Versuch, in die metallische Ecke zu gehen, oder besser gesagt mit Rock und Gothik Elementen zu spielen. Die Mischung klappt nicht immer, jedoch sind dabei überwiegend recht stimmungsvolle Stücke entstanden, die aber hier und da noch ein wenig Feintuning vertragen können. Auf die gesamte Laufzeit der Langrille gesehen, driften die Kompositionen ab und an ein wenig ins Belanglose ab. Richtige Hammersongs sind hingegen „Under Your Bed“ oder „Win Me Over“ und „Outer Space“.

Hier hat sie gesangsmäßig und auch rhythmisch alles richtig gemacht. Vielleicht wäre eine EP die bessere Wahl gewesen und man hätte sich etwas mehr Zeit gegönnt, denn Titel wie „Tododo“, „Black Swan“ oder auch „Never Fade“ sind 08/15 Massenware aus dem Symphonic Metal Baukasten, den Kapellen wie Xandria, Delain und Kollegen, bereits bis zum Erbrechen ausgeschlachtet haben. Unterm Strich bleibt zu sagen, dass die Dame eine hervorragende Pianistin ist und auch stimmlich einiges zu leisten vermag. Die Symbiose mit der härteren Gangart ist aber nicht immer geglückt. Im Ansatz ganz nett, aber mit ganz viel Luft nach oben. Und vielleicht wäre auch ein Mehr an orientalischen Einflüssen dem Songmaterial gut bekommen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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