PAGAN ALTAR - THE TIME LORD


Label:SHADOW KINGDOM / CRUZ DEL SUR (CD) / BURIED BY TIME AND DUST (LP)
Jahr:2012/2004
Running Time:32:49
Kategorie: Re-Release
 

Pagan Altar sind in der Szene längst keine Unbekannten mehr. Diese kultige, englische Combo exisitert bereits seit 1978, hat es aber vor 1998 zu keinem Album geschafft, mittlerweile aber drei Stück draußen. Diese EP hier erschien ursprünglich nur auf Tape. Eine zweite Auflage folgte 2006 und war auf 500 Exemplare limitiert. Die Nachfrage scheint immer noch sehr groß zu sein. Denn nun folgen zwei weitere Auflagen auf CD und grünem Vinyl. Die ersten beiden Songs stammen direkt aus dem Gründungsjahr 1978, die anderen drei aus den Jahren 1980 und 1981. Es wurde also ganz tief im Archiv gewühlt. Der kurze, nur knapp zweiminütige Opener „Highway Cavalier“ ist ein cooler, doomig-rockiger Songs mit rauem, kauzigem Gesang, der sofort zündet und ganz klar nicht aus den 80ern stammen kann. Locker lässig wird im 70er-Stil daher gerockt. Danach folgen vier Songs, die alle zwischen sechs und acht Minuten dauern. Auch der Titeltrack „The Time Lord“ ist von 1978 und eine kauzige Mischung aus Hawkwind und ganz alten Manilla Road. In der Mitte gibt es ein sehr gutes, langes Gitarrensolo zu hören, das vor Eingängigkeit nur so strotzt. Danach findet man aber wieder den Anschluss an das Anfangsriff und lässt den Track geschickt ausklingen. Danach folgen drei Songs aus den 80ern, die auch etwas anders klingen. „Judgement Of The Dead“ ist typischer Doom. Black Sabbath und Pentagram sind schon damals ganz klare Einflüsse der Band gewesen. Auch an Saint Vitus fühlt man sich erinnert, obwohl die zu diesem Zeitpunkt noch keine Veröffentlichung vorweisen konnten. Die verträumten Gitarrenmelodien sind schön, eingängig und fast hypnotisch, denn die Instrumentalpassagen werden schön in die Länge gezogen und wollen einfach nicht enden, was aber auch nie störend wirkt. Auffällig ist der Bass, der etwas vordergründig produziert ist, was aber auch wieder an die Originalbesetzung von Black Sabbath erinnert. Die okkulte Hymne „The Black Mass“ ist ein schnellerer Doomrocker und das abschließende „Reincarnation“ bewegt sich wieder im Midtempobereich. Die Vielfalt der Musik und die unterschiedlichen Produktionen auf dieser EP lassen sich wohl genauso auf drei verschiedene Schaffensphasen zurückführen. Fans von allen oben genannten Bands werden aber ihre helle Freude an dieser EP haben. Die große Nachfrage ist absolut berechtigt! 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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