SULPHUR AEON - THE SCYTHE OF COSMIC CHAOS


Label:VÁN
Jahr:2018
Running Time:51:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

An Sulphur Aeon, die von H.P. Lovecraft inspirierten Ruhrpottler aus Waltrop, kommt man heute als Death Metaller eigentlich gar nicht mehr vorbei. Das Debüt „Swallowed By The Ocean´s Tide“ aus dem Jahr 2013 war das erfolgreichste des Labels FDA Rekotz. Die Band ging voll durch die Decke! Auch live konnten sie stets überzeugen. Und auch auf ihrem nunmehr dritten Album „The Scythe Of Cosmic Chaos“ ist kein Negativtrend zu erkennen. Der düstere, doomige Opener „Cult Of Starry Wisdom“ gefällt auf Anhieb und überrascht mit teilweise melodischem Gesang, der etwas vage an King Diamond erinnert, oder zumindest von ihm inspiriert. „Yuggothian Spell“ beginnt dann mit schnellen Blasts und technischen Gitarren und ist dagegen hörbar von Morbid Angel beeinflusst. Alle acht Tracks sind zwischen fünf und neun Minuten lang. Dementsprechend viel passiert auch in den Songs. Sie sind gespickt von Wut, Atmosphäre und Düsternis. Die Musik, vor allem die Gitarrenarbeit, ist immer auf einem spielerisch hohen Niveau. Dennoch klingt es manchmal bewusst chaotisch, was hier positiv anzumerken ist. Der Gesang ist dabei immer so facettenreich wie die Musik: Von gutturalen Growls bis hin zu Black Metal-artigem Kreischgesang und hin und wieder ein paar dezenten Melodien ist alles dabei. Aber da liegt auch so ein bisschen das Problem: Obwohl die Musik hörbar hochwertig und gut gespielt ist, bleibt leider nur sehr wenig hängen. Das Album rauscht an einem vorbei und hinterlässt auch eine beklemmende Stimmung, die in der Death Metal-Szene wohl einzigartig ist. Einen wirklichen Wiedererkennungswert gibt es nicht. Dennoch übt das Chaos einen gewissen Charme und Faszination aus. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass Sulphur Aeon sich ihr eigenes diabolisches Gebräu anrühren und nicht – wie die meisten neueren Death Metal-Bands heutzutage –nur die guten, alten Schweden-Bands billig kopieren. Die Ruhrpottler stechen aus der großen Masse hervor. Und das ist auch verdammt nochmal goat so!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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