ACID DEATH - PRIMAL ENERGIES


Label:7HARD
Jahr:2019
Running Time:51:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es ist jetzt knapp zwei Jahre her, dass die erste EP und die ersten beiden Alben der griechischen Progressive Death Metaller Acid Death als Re-Releases erschienen waren, was zu drei Reviews und einem Interview bei CROSSFIRE innerhalb kürzester Zeit führte. „Primal Energies“ ist das erste neue Acid Death-Album seit dieser Zeit und das nunmehr fünfte insgesamt. Die Band hat sich mit jedem neuen Album immer wieder selbst neu erfunden und niemals zweimal die gleiche Platte gemacht, insofern war es natürlich interessant zu wissen, in welche Richtung die Hellenen dieses Mal tendieren würden. Sie beginnen mystisch im typischen Griechen-Stil. Man hört orientalischen Gesang, den man auch auf einem neueren Tonträger von Rotting Christ finden könnte. Überhaupt erinnert mich der Opener „My Bloody Crown“ irgendwie an Rotting Christ. Doch dabei bleibt es natürlich nicht. „Inner Demons“ ist eine schöne Death Metal-Dampfwalze geworden; technisch anspruchsvoll, aber immer brutal. Der Gesang kommt schön rotzig und scharfkantig daher und erinnert mal an Triptykon, mal aber auch an Coroner oder Kreator. Obwohl die Musik sehr rifflastig ist, kommen die Melodieläufe niemals zu kurz.

Der Titeltrack erinnert mich seinen abgehackten Rhythmen und Leadgitarren etwas an Melechesh, der Gesang wiederum etwas an Rotting Christ. Auch „Fire Of The Insane“ kann mit seiner nackenbrechenden Midtempo-Doublebass voll überzeugen. Ich muss bei der prägnanten Gitarrenarbeit und dem fiesem Gesang öfter sogar mal an Coroner denken, und tatsächlich ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig, hat doch schließlich Coroner-Gitarrist Tommi Vetterli hier an den Reglern gesessen und das Album produziert. Aber Acid Death haben ihren Stil nicht völlig verändert und erinnern hin und wieder auch an Bands wie Death, Cynic oder  Atheist, nur sind sie noch offener und facettenreicher geworden. Auf dem Album, welches als schöner Digipack erhältlich ist, passiert eine ganze Menge. Dennoch driftet die Musik nie ab und bleibt immer nachvollziehbar, selbst als bei „Reality And Fear“ plötzlich orientalischen Gitarren und tief verzerrter Gesang auftauchen. Die Produktion, vor allem das getriggerte Schlagzeug, ist fett und modern, allerdings stört dies mich in diesem Fall nicht, sondern verleiht dem Album den nötigen Druck. Richtig geiles und eigenständiges Teil!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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