PHANTOM PAIN DOGMA - LAST LIGHT


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:28:50
Kategorie: Eigenproduktion
 

Kleine Bands sind eigentlich immer stolz darauf, wenn sie ihr Album in Eigenregie fertigstellen und anschließend in den Händen halten. Das ist eine löbliche Einstellung. Es gibt aber auch Bands, die dies anders handhaben, zum Beispiel Phantom Pain Dogma aus Österreich. Sie stecken ihr Geld lieber ins Marketing, was immer das auch heißen mag. Ihnen reichen anscheinend zehntausend Klicks bei Youtube… Wenn sie meinen… Dabei ist die Musik echt geil und durchaus wert, auf CD, Vinyl oder Kassette für eine breitere Masse veröffentlicht zu werden, damit der geneigte Hörer bei Interesse auch mal ins heimische Regal greifen kann. „Last Light“ ist das bislang einzige Album dieser Melodic Black-/Death Metal-Band, die scheinbar auch keine Facebook-Seite für weitere Informationen hat. Acht Songs sind hier enthalten, die – bis auf eine Ausnahme, nämlich das fünfminütige „Ghosts“ – alle um die drei Minuten dauern. Ihre Musik erinnert gelegentlich an schwedische Bands wie Naglfar, Sacramentum oder Netherbird. Es gibt melodische, aber frostige Gitarren und gelegentlich Keyboards. Die Produktion ist dünn, erschafft dadurch aber eine schaurig-schöne Atmosphäre, die gut zum musikalischen Gesamtbild passt. Bei „Dark Eyes“ und dem bereits erwähnten „Ghosts“ gibt es sogar ungewohnte Post-Black Metal-Klänge, die jedoch nicht störend wirken und sich gut ins Album einfügen. Die Musik von Phantom Pain Dogma lebt vor allem von der düsteren Atmosphäre. Dass das Album keine halbe Stunde Spielzeit hat, werte ich mal als positiven Aspekt, denn mir persönlich ist es viel lieber, ein kurzes Album zweimal hintereinander am Stück zu hören als mich durch eine überlange Einzel-CD mit siebzig Minuten Spielzeit zu quälen. Vielleicht findet sich ja doch noch ein Label, das Bock hat, dieses Album vernünftig zu veröffentlichen. Denn die eigenständige und gut gemachte Musik hätte durchaus eine größere Hörerschaft verdient!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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